Birgit Pommer (Die Linke), Landtagspräsidentin, sitzt im Plenarsaal des Thüringer Landtags., © Martin Schutt/dpa/Archivbild
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Pommer: Oberbürgermeisterwahl von lokalen Themen geprägt

07.09.2023

Im Oberbürgermeister-Wahlkampf in Nordhausen spielen kommunalpolitische Probleme nach Einschätzung von Thüringens Landtagspräsidentin Birgit Pommer (Linke) eine größere Rolle als bei der Wahl eines AfD-Landrats in Sonneberg. Die Verfügbarkeit öffentlicher Verkehrsmittel, die Zukunft der Schulen oder der Radwegebau bewegten dort viele Menschen, sagte Pommer am Donnerstag in Nordhausen am Rande einer Landtagsveranstaltung. Pommer war von 2012 bis 2014 Landrätin des Landkreises Nordhausen, zu dem auch die Stadt Nordhausen gehört. Ihr Landtagsmandat gewann sie in der Region 2019 als direkt gewählte Abgeordnete.

In der Stadt Nordhausen soll am Sonntag ein neuer Oberbürgermeister gewählt werden - sechs Kandidaten bewerben sich. Nach ihren Beobachtungen versuche nur die AfD, die Oberbürgermeisterwahl mit bundespolitischen Themen zu überlagern, sagte Pommer. Unstrittig sei, dass viele Menschen in der Region von der Politik frustriert seien. «Viele Menschen sagen mir: Die Politik nimmt mich nicht mehr wahr, die Politik versteht mich nicht.» In Sonneberg war im Juni erstmals in Deutschland ein AfD-Kandidat zum Landrat gewählt worden.

Sechs Kandidaten treten an diesem Sonntag bei der Oberbürgermeisterwahl in Nordhausen an - die AfD strebt in der Nordthüringer Stadt den ersten Gewinn einer Oberbürgermeisterwahl in Deutschland an.

Neben dem parteilosen Amtsinhaber Kai Buchmann, gegen den derzeit ein Disziplinarverfahren läuft, bewerben sich Kandidaten von CDU, SPD, AfD, FDP und Grünen. Für die SPD geht Alexandra Rieger ins Rennen - sie ist Bürgermeisterin und für Bildung, Kultur und Stadtentwicklung zuständig. Für die CDU tritt der parteilose Schulleiter Andreas Trump an, für die FDP kandidiert Stefan Marx, für die Grünen der ehemalige Landtagsabgeordnete Carsten Meyer.

Die AfD hat Jörg Prophet aufgestellt, der 61-Jährige ist nach eigenen Angaben Unternehmer und gehört der AfD seit 2016 an. Er verweist auf kommunalpolitische Erfahrungen im Stadt- und Kreistag von Nordhausen.

© dpa-infocom, dpa:230907-99-110123/2

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