Polizei löst illegales Rechtsrock-Konzert in Schmölln auf
Die Polizei hat in der Nacht zum Sonntag ein illegales Rechtsrock-Konzert im Altenburger Land aufgelöst. Etwa 70 Personen hatten sich dazu in einem gewerblich genutzten Objekt in Schmölln eingefunden, wie die Landeseinsatzzentrale am Sonntag mitteilte. Polizeibeamten sei am späten Samstagabend vor dem Gelände eine Vielzahl von Fahrzeugen mit überregionalen Kennzeichen aufgefallen, aus dem Objekt sei lautstarke Musik mit rechtsradikalem Gedankengut gedrungen. Es seien weitere Polizeikräfte hinzugezogen worden, um das nicht angemeldete Konzert aufzulösen.
Die Einsatzkräfte stellten die Identität der Teilnehmenden fest und sprachen Platzverweise aus. Gegen einen 33-jährigen Teilnehmer sei ein Ermittlungsverfahren wegen Widerstands gegen Vollstreckungsbeamte eingeleitet worden. Wie viele Rechtsrock-Musiker beziehungsweise Bands vor Ort waren, konnte ein Polizeisprecher am Sonntag nicht sagen.
Thüringen galt in den Jahren vor der Corona-Pandemie als bundesweiter Schwerpunkt bei Konzerten der rechtsextremen Szene, zu deren Festivals kamen teils Tausende Besucher. 2020 und 2021 hatten die Corona-Auflagen große Rechtsrock-Konzerte unmöglich gemacht. Zuletzt hatte Innenminister Georg Maier (SPD) eine Änderung der Konzertstrategie innerhalb der Szene ausgemacht. Größere Open-Air-Festivals seien auch nach dem Wegfall der Corona-Einschränkungen in diesem Jahr ausgeblieben, hatte er gesagt. Dafür verlege sich die Szene mehr auf kleinere sogenannte Liederabende.
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