Polizei erwartet normales Silvester
Die Polizei in Thüringen bereitet sich auf einen weitgehend normalen Jahreswechsel im Freistaat vor. «Wir rechnen jetzt nicht damit, dass es zu größeren Geschichten analog wie in Berlin kommt», sagte ein Sprecher der Landespolizeidirektion am Donnerstag. In Berlin plant die Polizei auch vor dem Hintergrund des Kriegs im Gazastreifen den größten Silvestereinsatz seit Jahrzehnten.
Mehr Übergriffe auf Einsatzkräfte
In der Bundeshauptstadt hatten vergangenes Silvester Angriffe auf Polizisten oder Feuerwehrleute für Empörung gesorgt. Auch in Thüringen habe es eine statistische Zunahme solcher Übergriffe gegeben, hieß es von der Landespolizeidirektion. «Wir sind aber bei weitem noch nicht bei der Qualität und der Respektlosigkeit, die es in den Großstädten gibt», sagte der Sprecher.
Auch das Innenministerium beobachtet eine steigende Gefahr von Angriffen gegen Einsatzkräfte. «Gegenüber den Vorjahren steigt die Gewalt gegen Polizei- und Einsatzkräfte stetig an», sagte ein Sprecher des Ministeriums. Immer häufiger werde das Gewaltmonopol des Staates infrage gestellt. Genaue Zahlen für 2023 lagen noch nicht vor. In der polizeilichen Kriminalstatistik für 2022 waren 73 Fälle aufgelistet, im Jahr 2021 waren es 69.
Mehr Einsatzkräfte eingeplant
Für den Jahreswechsel seien wie in den letzten Jahren auch mehr Einsatzkräfte eingeplant als an anderen Tagen, hieß es von der Landespolizeidirektion weiter. «Das ist völlig normal.» Silvester sei der Tag mit dem höchsten Einsatzaufkommen im Jahr. Schwerpunkte seien die großen Städte entlang der Autobahn 4, also etwa Gera, Jena, Weimar, Erfurt oder Gotha. Außerdem müssten landesweit böllerfreie Zonen in einzelnen Städten kontrolliert werden.
Dass es zum Jahreswechsel immer wieder zu Bränden und auch Verletzungen durch selbstgebaute Böller komme, sei schwer zu verhindern, sagte der Sprecher weiter. Grundsätzlich gebe es eine gute Überwachung bei Sprengmitteln. «Aber wenn jemand in seiner Scheune mit Feuerwerkskörpern oder Düngemitteln hantiert, lässt sich das nicht verhindern.» Vergangenes Silvester hatte es im Freistaat mehrere schwere Unfälle gegeben, unter anderem hatte ein Mann beide Unterarme verloren.
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