Planungen für Stromtrasse Südostlink auf der Zielgeraden
  • Nachrichten

Planungen für Stromtrasse Südostlink auf der Zielgeraden

14.11.2023

Die Planungen eines zentralen Projekts der Energiewende in Deutschland befinden sich auf der Zielgeraden. Wie der Netzbetreiber 50Hertz am Dienstag in Magdeburg mitteilte, wird demnächst der Antrag für den letzten Abschnitt der Südostlink-Stromtrasse bei der Bundesnetzagentur eingereicht. Über die insgesamt rund 540 Kilometer lange Trasse soll voraussichtlich ab 2027 Strom von Wolmirstedt in Sachsen-Anhalt zur Schaltanlage Isar in Bayern transportiert werden. Dadurch soll überschüssiger Strom vor allem aus Windenergie im Norden Deutschlands in den Süden geleitet werden. Die Planungsunterlagen für Teilabschnitte durch das südliche Sachsen-Anhalt und durch Sachsen und Thüringen seien bereits eingereicht worden.

«Damit liegen wir insgesamt vor dem Zeitplan», sagte Projektsprecher Christoph Arnold. Viele Voruntersuchungen seien bereits gemacht worden. Aus Sicht des Artenschutzes seien keine Behinderungen zu erwarten. Auch archäologische Voruntersuchungen hätten bereits stattgefunden. Dabei seien zahlreiche kleinere Funde gemacht worden, betonte Projektleiter Thomas Schierbaum. Unter anderem sei ein mehrere tausend Jahre altes Gehöft in Thüringen entdeckt worden. Aber auch dadurch erwartet das Unternehmen keine Beeinträchtigungen im Bauprozess.

Flüsse als besonderes Hindernis

Die beiden zu verlegenden Leitungen übertragen zusammen 4000 Megawatt, was der Leistung von rund 1400 Windkraftanlagen entspricht. Nach der Prüfung des Antrags durch die Bundesnetzagentur wird dieser öffentlich gemacht, so dass anschließend Verbände und Gemeinden Stellungnahmen zum Trassenverlauf einreichen können. Für 2025 hofft das Unternehmen auf den Baubeginn. Allerdings gibt es bereits Kritik von Verbänden und Gemeinden, weil die Leitung teilweise ober- und teilweise unterirdisch geplant ist.

Die geplante Leitung soll von Wolmirstedt (Landkreis Börde) an Magdeburg vorbei durch den Salzlandkreis und vorbei an Halle führen. In rund 1,40 Metern Tiefe erreicht sie Thüringen nordöstlich von Eisenberg und führt durch das thüringische Vogtland vorbei an Gera, Weida und Greiz. Bei Pausa soll sie das sächsische Vogtland erreichen und Rosenbach und Reuth passieren, um dann im thüringischen Gefell nach Bayern zu wechseln. Als besondere Herausforderung sieht das Unternehmen vor allem die Querung des Mittellandkanals und der Flüsse Wipper und Saale.

Links

© dpa-infocom, dpa:231114-99-940871/2

Teilen: