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Pandemieeffekt: Vogelschutzwarte nimmt mehr Pflegetiere auf

10.02.2022

Die Vogelschutzwarte in Seebach (Unstrut-Hainich-Kreis) hat 2021 deutlich mehr verletzte oder anderweitig auf Hilfe angewiesene Tiere in Pflege genommen als in den Vorjahren - und zwar nicht nur Vögel. 378 verletzte, erkrankte oder hilflose Tiere, überwiegend aus freier Wildbahn, wurden in der Schutzwarte wieder aufgepäppelt, wie das Landesamt für Umwelt, Bergbau und Naturschutz am Donnerstag mitteilte.

Die Ursache für den auch schon ein Jahr zuvor beobachteten Anstieg ist laut Landesamt nicht eindeutig auszumachen. Möglicherweise spiele die Corona-Pandemie eine Rolle. Seitdem seien die Menschen häufiger im Freien aktiv gewesen und dadurch mehr Tiere gefunden worden.

2019 waren noch 270 Tiere in Pflege gekommen, im ersten Pandemiejahr 2020 bereits 299. Im vergangenen Jahr wurden nicht nur 348 Wildvögel aus 61 Arten in die Schutzwarte gebracht. Auch Heimtiere wie Kanarienvögel und Schildkröten fanden ein zeitweiliges Zuhause. Ebenso kamen 25 Säugetiere in die Schutzwarte, die auch beschlagnahmte Tiere aufnimmt.

Etwa ein Drittel der beherbergten Tiere (144) wurden wieder ausgewildert, deutlich weniger als in den Vorjahren. 173 Tiere waren so schwer verletzt oder krank, dass sie verendeten oder eingeschläfert werden mussten. Die übrigen fanden in Privathaushalten ein neues Zuhause oder leben weiterhin in der Pflegestation. Die Vogelschutzwarte Seebach wurde nach Angaben des Landesamtes 1908 staatlich anerkannt und gilt damit als älteste Vogelschutzwarte Deutschlands.

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© dpa-infocom, dpa:220210-99-65210/2

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