Orgelsommer: Festival besonders auch für ländlichen Raum
Der Thüringer Orgelsommer ist aus Sicht des Vereinspräsidenten vor allem für ländliche Gegenden bedeutsam. «Ein Schwerpunkt bei uns ist, dass wir in ganz Thüringen unterwegs sind. Wir erreichen Publikum in den städtischen Kulturhochburgen, aber eben auch in entlegenen Dörfern», sagte Theophil Heinke im Gespräch mit dpa. Er ist Präsident des Vereins Thüringer Orgelsommer, der das gleichnamige Festival organisiert. Orte in ländlichen Gegenden hätten es aus verschiedenen Gründen häufig schwerer, Kulturveranstaltungen zu planen, so Heinke.
Grund dafür seien auch die Gegebenheiten: «Wir haben eine großartige Orgellandschaft: Thüringen gehört zu den Gebieten mit den meisten historischen Orgeln und es gibt besonders viele alte und wertvolle Orgeln. Das ist ein Schatz, aber auch eine Herausforderung, diese zu erhalten und zu nutzen», so Heinke. Vor allem brauche es junge Menschen, die sich für das Orgelspielen begeisterten. «Früher gab es in jedem Ort jemanden, der Orgel spielen konnte. Und die Orgeln sollen aber auch heute ja noch gespielt werden.»
«Der Thüringer Orgelsommer ist ein kultureller Höhepunkt in unserem Land und steht für die reiche Orgeltradition, die Thüringen zu bieten hat», sagte auch Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) vor Beginn der 32. Ausgabe des Festivals. Ramelow ist Schirmherr des Festivals, das am 23. Juli endet.
Von den 50 Konzerten ist ein Großteil im ländlichen Raum geplant, etwa am Harzrand in Linlingerode (Landkreis Nordhausen), Wünschensuhl (Wartburgkreis) oder Fambach (Landkreis Schmalkalden-Meiningen). Ein thematischer Schwerpunkt in diesem Jahr ist das Werk von Max Reger. Der Komponist und Organist wurde vor 150 Jahren geboren und starb 1916. Er war unter anderem Hofkapellmeister bei Herzog Georg II. von Sachsen-Meiningen.
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