Opferschützer: Nutzen von mehr Videoüberwachung kritisch
Mit Blick auf Pläne zu mehr Videoüberwachung an Bahnhöfen hat die Opferschutzorganisation ezra Zweifel am Nutzen solcher Maßnahmen geäußert. Bei mehreren rechtsextrem motivierten Übergriffen an Bahnhöfen oder Haltestellen des öffentlichen Nahverkehrs in der Vergangenheit hätten sich die Täter nicht von den schon vorhandenen Videoüberwachungssystemen abschrecken lassen, sagte der Projektkoordinator von ezra, Franz Zobel. «Menschen wurden geschlagen, getreten oder auf die Gleise geschubst», sagte Zobel der dpa. Deshalb sei unter anderem eine konsequentere Strafverfolgung solcher Täter nötig.
Die Bahn plant nach Angaben einer Sprecherin, noch in diesem Jahr «die komplette Ausstattung des Hauptbahnhofs Erfurt mit Videotechnik mit rund 60 Kameras». Bis 2024 sollten zudem auch die Bahnhöfe Eisenach, Saalfeld an der Saale, Gera Hauptbahnhof, Jena-Göschwitz und Jena-West mit moderner Videotechnik ausgerüstet werden. Insgesamt werde die Bahn 70 Kameras an diesen Stationen installieren. «Der Einsatz von Videotechnik an Bahnhöfen ist ein wichtiger Baustein, um die Sicherheit weiter zu erhöhen», sagte die Sprecherin.
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