Opferberatungsstellen warnen vor Zunahme rechter Gewalt
Demokratievereine und Opferberatungsstellen aus Sachsen und Thüringen haben vor einer Zunahme rassistischer und rechter Gewalt gewarnt. Man erlebe bereits seit einigen Wochen einen «extremen Anstieg», sagte Franz Zobel von der Thüringer Opferberatungsstelle ezra am Donnerstag in einer Online-Schalte. Es gebe eine massive Mobilisierung in Ostdeutschland.
Zobel nannte eine Demonstration in Gera als Beispiel, bei der am 3. Oktober Tausende auf die Straße gegangen waren. Dort habe sich ein «gefährlicher, aggressiver, rechter Zusammenschluss von rechter, konservativer, bürgerlicher Mitte bis zu extrem rechten Akteuren wie Freien Thüringern, Reichsbürgern und AfD» gezeigt.
Robert Kusche von der Opferberatung RAA in Sachsen wies auf Gewaltakte hin, die sich gegen Geflüchtete richteten - etwa die Anschläge auf Flüchtlingsunterkünfte in Sachsen und Mecklenburg-Vorpommern. «Es wird ja nicht nur gezündelt, sondern die Täter nehmen ganz bewusst den Tod von Menschenleben in Kauf», sagte Kusche.
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