Oettinger-Brauerei schließt Standort in Thüringen
Die schwäbische Oettinger-Brauerei schließt zum Jahresende 2022 ihren Standort im thüringischen Gotha. Teile der Produktionskapazitäten und -anlagen würden auf die drei anderen Brauerei-Standorte der Unternehmensgruppe in Deutschland verlagert, teilte das Unternehmen mit Sitz in Oettingen im Landkreis Donau-Ries am Mittwoch mit. Die Brauerei reagiere damit auf die «negative Entwicklung des Absatzvolumens im Biermarkt in den vergangenen Jahren und stellt sich für die Zukunft neu auf».
Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) nannte den Vorgang beim Kurznachrichtendienst Twitter einen «unglaublichen Skandal». Der Gothaer Betrieb sei eine gut geführte Firma mit über 220 tariflich bezahlten Arbeitsplätzen. Auf Basis von Mehrwegangeboten arbeite die Brauerei in Gotha wirtschaftlich solide und schreibe schwarze Zahlen. «Nun will man mit Einweg mehr Rendite erwirtschaften. Den Betrieb und auch die Umwelt zerstören.»
Oettinger hatte die Gothaer Brauerei, zu DDR-Zeiten ein Volkseigener Betrieb, im Jahr 1991 übernommen. Zum 30. Jahrestag der Übernahme teilte das Unternehmen mit, es seien mehr als 100 Millionen Euro in den Standort, die Technik und die Logistik investiert worden. Damit sei die modernste und größte Braustätte Thüringens mit einem jährlichen Ausstoß von rund 1,4 Millionen Hektolitern entstanden.
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