Stefan Hell, Wissenschafler., © Irene Böttcher-Gajewski/© Max-Planck-Institut/obs/Archivbild
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Nobelpreisträger live: Wie es ist, eine Grenze zu überwinden

22.04.2023

Wer einen Nobelpreisträger live erleben will, hat dazu am Dienstag in Jena die Gelegenheit. Stefan Hell wird um 18.00 Uhr im Planetarium einen öffentlichen Vortrag halten, wie die Friedrich-Schiller-Universität Jena mitteilte. Für seine Erfindung superauflösender Mikroskope wurde der Forscher 2014 mit dem Nobelpreis für Chemie ausgezeichnet.

Herkömmliche Lichtmikroskope haben eine Auflösungsgrenze, die durch die Wellennatur des Lichts bedingt ist. Diese von Ernst Abbe 1873 beschriebene Grenze galt bis weit ins 20. Jahrhundert hinein als unumstößlich. Auch die häufig in der Biologie und Medizin eingesetzte Fluoreszenzmikroskopie musste bisher vor dieser Grenze halt machen. Indem Hell einen Weg fand, diese Grenze zu unterlaufen, machte er neue Erkenntnisse in der biologischen und medizinischen Forschung möglich. Die von ihm entwickelten Mikroskope erlauben es, in lebende Zellen zu blicken und Abläufe bei Krankheiten wie Alzheimer oder Parkinson zu beobachten.

Wie es ist, eine vermeintliche naturwissenschaftliche Grenze zu überwinden, ist Thema von Hells allgemeinverständlichem Vortrag in Jena. Außerdem wird er neueste Entwicklungen im Bereich der Mikroskopie vorstellen. Der Physiker arbeitet an den Max-Planck-Instituten für multidisziplinäre Naturwissenschaften in Göttingen und für medizinische Forschung in Heidelberg.

© dpa-infocom, dpa:230422-99-411043/2

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