Neuer Anlauf für Anlage zum Batterierecycling in Thüringen
Eine Recyclinganlage für Batterien planen Investoren in Gera. Ein Joint Venture der koreanischen Unternehmen SungEel und Samsung C&T wolle 45 Millionen Euro investieren und etwa 100 Arbeitsplätze schaffen, teilten die Firmen am Donnerstag mit. Bis Ende des Jahrzehnts könnten bei entsprechender Marktentwicklung insgesamt bis zu 74 Millionen Euro in das Projekt im Gewerbegebiet Gera-Cretzschwitz fließen. Anfang des Jahres war eine Recyclinganlage für Lithium-Ionen-Batterien in Rudolstadt-Schwarza gescheitert.
Geplant sei in dem Geraer Gewerbegebiet die Wiederaufbereitung von jährlich 22.000 Tonnen Batterien. Das entspreche der Produktion von Batterien für etwa 60.000 E-Autos im Jahr, sagte ein Unternehmenssprecher. Geplanter Baustart sei im März 2024.
«Eine nachhaltige Energieversorgung, wie Deutschland sie anstrebt, schließt das Thema Batterierecycling zwingend mit ein», erklärte Wirtschaftsminister Wolfgang Tiefensee. Gerade die Elektromobilität sei ohne die Rückgewinnung seltener Metalle aus gebrauchten Fahrzeugbatterien kaum vorstellbar. Thüringen als wichtiger Standort für die Batterieherstellung unterstütze deshalb die geplante Ansiedlung.
Der Gewerbestandort Gera-Cretzschwitz wurde von der Landesentwicklungsgesellschaft erschlossen. Das Werk soll auf einer Fläche von etwa 30.000 Quadratmetern entstehen.
Die erste von zwei Produktionslinien soll nach Planungen der Unternehmen Anfang 2025 in Betrieb gehen, Anfang 2027 die zweite. Alte Batterien würden zerlegt, zerkleinert und getrocknet. Anschließend würden die Stoffe in einem mechanischen Verfahren getrennt, so dass am Ende die Rohstoffe übrigblieben. Sie würden für neue Batterien eingesetzt. Für Produktionsabwässer sei eine eigene Entsorgung vorgesehen, erklärten die Unternehmen.
© dpa-infocom, dpa:230907-99-111087/4