Neue Zielgruppen für Busreisen: Mehr Mietangebote
Busreisen werden nach Angaben des Verbandes Mitteldeutscher Omnibusunternehmen zunehmend auch für jüngere Menschen interessant. «Die Kundschaft verändert sich. Busreisen sind nicht mehr das typische 60plus-Angebot», sagte der Geschäftsführer des Verbandes, Tilman Wagenknecht, am Dienstag in Erfurt. Gefragt seien neben organisierten Urlaubstrips zunehmend individuelle Reisekonzepte beispielsweise für private Freundeskreise, Sportvereine oder auch Ausflüge von Betrieben.
Nach den Einschränkungen während der Corona-Pandemie sei der Busreiseverkehr chancenreich, allerdings wegen des nötigen Planungsvorlaufs nicht ohne Risiko - allein schon wegen den Unwägbarkeiten bei der Entwicklung der Kraftstoffkosten. Hinzu komme das anhaltende Problem durch fehlende Busfahrer.
Der Vorsitzende des Verbandes, Mario König, sieht auch Chancen durch ein gestiegenes Klimabewusstsein gerade bei jüngeren Menschen. «Der Bus wird von ihnen bereits teilweise dem Flugzeug vorgezogen.» Zudem hätten die Fernbusse, die nach wie vor Städte miteinander verbinden, das Busimage verändert. Ausbaufähig sei das Angebot beispielsweise für Ski-Urlauber oder auch Mountainbiker, sagte König. Letztlich könne jeder bei Bedarf einen Bus mieten.
Der Verband bedauerte, dass es nach wie vor Restriktionen für Fernbusse gebe - letztlich seien ihnen große Strecken mit Haltepunkten erst nach einer Mindestentfernung von 50 Kilometern auf den Autobahnen vorbehalten. «Derzeit können wir beispielsweise keinen Fernbus in den Harz fahren», so Wagenknecht.
Vertreter der Branche aus Thüringen, Sachsen und Brandenburg treffen sich am Donnerstag und Freitag zum Mitteldeutschen Omnibustag in Gera. Dabei soll es auch um das geplante Deutschland-Ticket und die Bus-Infrastruktur gehen.
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