Die Sonne scheint in einem Wald durch die Blätter von Buchen., © Guido Kirchner/dpa/Symbolbild
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Naturschützer kritisieren Holzeinschlag in Ostthüringen

15.12.2022

Der Naturschutzbund (Nabu) Thüringen hat den großflächigen Holzeinschlag im Ostthüringer Naturschutzgebiet Mittelgrund kritisiert. Bis zu 100 Hektar Wald sollen in dem Areal bei Ruppersdorf im Saale-Orla-Kreis gerodet werden, teilte der Nabu am Donnerstag mit. Ein Großteil sei schon geschlagen und warte auf den Abtransport oder sei bereits verkauft worden.

Der Bundesforst habe die Fällungen zur Bekämpfung des Borkenkäfers als forstrechtlich erforderlich begründet. Aus Sicht der Naturschützer steht dieses Vorgehen aber dem Leitbild der Naturerbfläche entgegen. In dem Gebiet hätten sich alte, strukturreiche Laubmischwälder für Raufußkauz, Schwarzstorch und Sperlingskauz entwickeln sollen. «Was wir gerade bei Ruppersdorf erleben, wirft die natürliche Waldentwicklung um Jahrzehnte zurück. Anstatt die Flächen vollständig zu räumen, hätte es bessere Alternativen gegeben», hieß es.

Das Umweltministerium teilte mit, die obere Naturschutzbehörde habe die Baumfällungen im November begutachtet. Ein Verstoß gegen die Regelungen Naturschutzgebietsverordnung werde darin nicht gesehen. Die Maßnahmen würden den verbliebenen Forst schützen. Aus Sicht des Nabu muss aber so viel Holz wie möglich in den Wäldern - vor allem in Schutzgebieten - belassen werden.

© dpa-infocom, dpa:221215-99-914950/2

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