Nasse Felder: Frühjahrsaussaat kommt erst langsam in Gang
Die Frühjahrsaussaat ist in diesem Jahr nach Beobachtungen des Thüringer Bauernverbandes wegen des vielen Regens im März auf vielen Feldern noch nicht so recht vorangekommen. «Auf den durchnässten Böden würden schwere Fahrzeuge wohl mehr Schäden anrichten, die Sämaschinen würden auch verschlammen», sagte der für Pflanzenbau zuständige Verbandsreferent André Rathgeber. Ein Grund zur Beunruhigung sei dies aber nicht, normalerweise reiche das Zeitfenster für die Aussaat der Sommerkulturen je nach Getreideart bis in den Mai hinein. In Thüringen wird der amtlichen Statistik zufolge auf rund 600.000 Hektar Ackerbau betrieben.
Nach den extrem trockenen Sommern der vergangenen Jahre ist der Regen den Landwirten hochwillkommen. «Er ist Gold wert, auch weil er schön langsam gefallen ist», sagte Rathgeber. Deshalb hätten die Böden ihn gut aufnehmen können. Trotz der Niederschläge sei es in weiten Teilen Thüringens in tiefere Bodenschichten noch zu trocken. «Wir sind beim Wasser noch nicht auf dem Stand, den wir für den kommenden Sommer benötigen.»
Bei den Wintersaaten, die im Herbst in den Boden gebracht wurden, steht dem Fachmann zufolge vordergründig die Düngung an. Winterweizen und -gerste sind in Thüringen die wichtigsten Getreidearten. Insgesamt wurden im vergangenen Jahr dem Statistischen Landesamt zufolge knapp 60 Prozent der Ackerfläche mit Getreide bestellt.
Derweil warten die Obstbauern auf wärmere Tage. Die Obstblüte sei im Vergleich zu den Vorjahren um etwa eine Woche im Verzug, sagte Jörg Dornberger, geschäftsführender Vorstand von Fahner Obst in Gierstädt bei Erfurt. Die Knospen von Süßkirschen, Äpfeln und Pflaumen - Hauptobstsorten des Betriebs - seien noch geschlossen.
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