Nachholbedarf bei Brauchtumsfesten nach Corona-Pause
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Nachholbedarf bei Brauchtumsfesten nach Corona-Pause

24.07.2022

Die Trachtenvereine in Thüringen sind nach der Corona-Zwangspause für Heimat- und Brauchtumsfeste in diesem Sommer gut beschäftigt. «Es gibt einen großen Nachholbedarf für ausgefallene Veranstaltungen», sagte der Vorsitzende des Landestrachtenverbands, Knut Kreuch, am Sonntag. «An jedem Wochenende wird gefeiert.» Dies sei nicht nur wichtig für den Zusammenhalt der Vereine. Diese benötigten auch die Einnahmen aus den Festen, um zum Beispiel ihre Vereinshäuser betreiben und Trachten pflegen zu können. Die Pandemie habe die Vereine hier finanziell an die Grenzen gebracht, einzelne hätten kurz vor der Auflösung gestanden.

In Thüringen gibt es Kreuch zufolge 90 Trachten-, Heimat- und Brauchtumsvereine mit rund 4500 Mitgliedern, darunter etwa 800 Kindern und Jugendlichen. Viele seien derzeit in Sorge vor einer neuen Corona-Welle im Herbst mit neuerlichen Ausfällen von Heimatfesten. «Gerade der Herbst ist für die Vereine ja die wichtigste Zeit, da wird Kirmes, Erntedank und Martinstag gefeiert», sagte Kreuch, der im Hauptberuf SPD-Oberbürgermeister von Gotha ist.

In Schönau/Hörsel, einem Ortsteil von Wutha-Farnroda (Wartburgkreis), feierte der Trachtenverband am Sonntag den «Tag des Thüringer Brauchs». Dabei stand das Backen im Mittelpunkt. Backfrauen aus Schönau tischten gut ein Dutzend traditioneller Thüringer Kuchensorten auf, die nicht nur von Einheimischen vernascht wurden. Auch zahlreichen Gäste und Radtouristen stärkten sich auf süße Weise.

© dpa-infocom, dpa:220724-99-139386/2

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