Ein Teil des über Jahrzehnte abgetorften Moors wurde erfolgreich wieder vernässt., © Markus Scholz/dpa/Illustration
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Nabu fordert mehr Feuchtgebiete in Thüringen

01.02.2023

Im Kampf gegen den Klimawandel braucht Thüringen aus Sicht des Naturschutzbundes Nabu größere Feuchtgebiete. «Hier muss viel mehr passieren», sagte Nabu-Sprecher Jürgen Ehrhardt am Mittwoch auf Anfrage. Auen und Moore seien nicht nur wichtige Lebensräume für viele Tier- und Pflanzenarten, sondern speicherten auch jede Menge klimaschädlicher Treibhausgase.

Im Vergleich zum Vorjahr erhöhte sich die Fläche der Feuchtgebiete im Freistaat 2021 um rund ein Prozent, wie das Thüringer Landesamt für Statistik am Mittwoch mitteilte. 2021 wurden den Angaben zufolge 47 Hektar Moorflächen und 508 Hektar Sumpfgebiete erfasst. Zusammen entspreche dies 0,03 Prozent der Bodenfläche des Bundeslandes. Die mit 200 Hektar größte Fläche für Sumpfgebiete lag demnach im Altenburger Land, die mit 14 Hektar größte Moorfläche im Saale-Orla-Kreis.

Der Zuwachs sei «kaum messbar», sagte Ehrhardt. Dennoch sei es gut, dass diesem Thema Aufmerksamkeit geschenkt werde. In den 1960er Jahren seien diese Gebiete zum Teil radikal entwässert worden. «Trockengelegte Flächen müssen dringend wieder renaturiert beziehungsweise wiedervernässt werden.»

Der jährlich am 2. Februar stattfindende «Welttag der Feuchtgebiete» wurde von der Unesco ins Leben gerufen. Der Aktionstag soll an das 1971 in der iranischen Stadt Ramsar verabschiedete internationale Abkommen zum Schutz dieser bedrohten Lebensräume erinnern. Mit der Unterzeichnung des Vertrags 1976 verpflichtete sich Deutschland, 34 Gebiete vor allem als Lebensraum für Vögel zu erhalten.

© dpa-infocom, dpa:230201-99-438932/2

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