Museum Kloster Memleben öffnet wieder für Besucher
Das Gelände des Museums Kloster und Kaiserpfalz Memleben (Burgenlandkreis) ist ab Samstag (9. März) wieder für Besucher geöffnet. «Viele Menschen kommen ja gerade wegen der romantischen Kirchenruine, dem Klausurhof und weil diese mittelalterliche Anlage in die Gartengestaltung eingebettet ist», sagte die Leiterin des Museums, Andrea Knopik. «Obwohl die Bauarbeiten noch bis 2025 laufen, laden wir die Menschen ein, den Umbau live mitzuerleben.» Die Kosten bezifferte die Leiterin mit 4,2 Millionen Euro, der Löwenanteil kommt aus der Gemeinschaftsaufgabe zur Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur.
Unter dem Motto «Zukunft gestalten am historischen Denkmal - Kloster im Wandel» gibt eine Sonderschau Einblicke in die Arbeiten. Gezeigt werden Pläne, Entwürfe und Skizzen, dazu Materialproben für den Steinfußbodenbelag. Ebenso sind archäologische Funde wie Gips-Estrichstücke aus der Kirche, Ofenkacheln und Säulenfragmente ausgestellt. Es gibt es einen Film und ein Bautagebuch. «Die Besucher können sich somit ein Bild von den Baufortschritten machen», sagte Knopik.
Das Klostergelände werde so umgestaltet, dass Menschen mit körperlichen Behinderungen den Außenbereich und alle Ausstellungen besuchen können. Der Start für den Abriss und Neubau im Klausurbereich begann im Januar 2023. Der Neubau im nordöstlichen Bereich der Klausur umfasst ein neues Treppenhaus, einen Aufzug mit Zugang zu den Ausstellungsbereichen im Obergeschoss des Ostflügels, barrierefreie WC-Anlagen im Keller und Gruppenräume im Erdgeschoss, Obergeschoss und Dachgeschoss.
Im 10. Jahrhundert standen in Memleben eine Kaiserpfalz und ein Kloster. Das Kloster Memleben wurde erstmals 979 urkundlich erwähnt. Die Klosterkirche war 82 Meter lang und 39,5 Meter breit. Es gab mehrere Bauabschnitte. Im Jahr 1015 wurde Memleben der Abtei Bad Hersfeld unterstellt und verlor somit seine Selbstständigkeit im Reich. Heute ist auf dem Klosterareal ein Museum untergebracht. Der erste deutsche Kaiser Otto der Große (912-973) starb in Memleben, ebenso wie sein Vater Heinrich I. (876-936). Die Blütezeit des Klosters dauerte nur wenige Jahrzehnte.
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