Backenzahn eines Mammut-Kalbes liegt im Geraer Museum für Naturkunde nach einer präparotorischen Behandlung, © Stadt Gera/dpa
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Museum in Gera zeigt restaurierte Mammut-Backenzähne

20.01.2023

Das Naturkundemuseum Gera zeigt zum Urzeit-Tag am Samstag erstmals 13 aufwendig restaurierte Mammutzähne. Die 1874 in einer Höhle im heutigen Stadtgebiet entdeckten Backenzähne waren vom Zerfall bedroht und im vergangenen Jahr auf Initiative des Vereins Geraer Mineralien- und Fossilienfreunde zu einer Spezialbehandlung in eine Präparatorenwerkstatt in Nordrhein-Westfalen gebracht worden. Nun werden die Zähne nach Angaben des Hauses erstmal nur einen Tag gezeigt. 2024 sollen sie dann in einer Sonderausstellung des Museums wieder der Öffentlichkeit präsentiert werden. Dann liegt die Entdeckung der Höhle 150 Jahre zurück. Die Zähne stammen aus der letzten Eiszeit.

Die unterschiedlich großen Zähne stammen sowohl von Kälbern als auch von ausgewachsenen Tieren. Der größte, 23 Zentimeter breite Zahn wiegt knapp 2 Kilogramm. Der Zustand der uralten Zähne war auch deshalb so kritisch, weil sie in der Vergangenheit nicht fachgerecht behandelt wurden, wie Frank Hrouda vom Naturkundemuseum erklärte. Einzelne Zähne seien mehrfach gebrochen und notdürftig mit braunem Leim und anderen Substanzen zusammengesetzt worden. Zahnlücken waren mit Gips verspachtelt oder durch eingesetzte Holzstücke ersetzt worden. Alle Zähne waren zudem mit Knochenleim bestrichen.

Diese Materialien mussten zunächst entfernt werden, wie Hrouda sagte. Nach der Reinigung wurden die Zähne bis zu zwölf Stunden in einem Wärmeschrank getrocknet. Einzelteile wurde mit einem speziellen Kleber wieder zusammengesetzt. Für eine bessere Stabilität wurde jeder Zahn mit Silikon umschlossen und in flüssiges Epoxidharz getränkt, so dass sich Risse und Hohlräume füllten. Zum Abschluss konnte das Silikon wieder entfernt werden.

Finanziert wurde die Zahn-Behandlung über einen 5000-Euro-Zuschuss des Thüringer Wissenschaftsministeriums, Lotto-Mittel und Privatspenden.

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