Montavon soll bis Sommer Generalintendant in Erfurt bleiben
Guy Montavon soll nach dem Willen der Erfurter Stadtspitze bis Ende der Spielzeit Generalintendant des Theaters bleiben. Bis dahin soll eine neue Struktur geschaffen werden und dieses Amt wegfallen. Die Freistellung von seinen Aufgaben werde nicht aufrechterhalten, informierte Oberbürgermeister Andreas Bausewein (SPD) am Freitag. Zwar habe es «unschöne und teils schwer nachvollziehbare Situationen» gegeben. Keiner der Verdachtsmomente sei jedoch so schwerwiegend, dass arbeitsrechtliche Schritte geboten seien. Die Entscheidung hängt noch an der Zustimmung des Stadtrates.
Montavon war vor einer Woche beurlaubt worden. Die Stadt hatte dies mit dem Untersuchungsbericht einer Berliner Rechtsanwaltskanzlei begründet. Hintergrund des Berichts sind Vorwürfe mutmaßlicher sexueller Übergriffe und mutmaßlichen Machtmissbrauchs am Erfurter Theater. Gegen wen sich die Vorwürfe konkret richten, wurde vorerst ebenso wenig bekannt wie der Umfang der Vorwürfe.
Nach Angaben der Stadt soll die Organisation des Theaters grundlegend erneuert werden. Dazu gehöre eine Änderung des organisatorischen Zuschnitts. Das Amt des Generalintendanten falle dabei weg, hieß es. Montavon solle nach dem Ende seiner Generalintendanz zum Ablauf der aktuellen Spielzeit die weitere Transformation des Hauses beratend begleiten. Der Stadtrat hatte 2020 eine Verlängerung seines Vertrags bis 2027 beschlossen.
© dpa-infocom, dpa:240126-99-766380/4