Verschiedene Modell-Lokomotiven stehen auf einem Tisch bei der Piko-Pressekonferenz., © Daniel Vogl/dpa
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Modellbahnhersteller Piko mit vielen Neuheiten im Programm

12.01.2023

Lange Transportzeiten und Engpässe bei Elektronikbauteilen haben im vergangenen Jahr das Umsatzwachstum beim ostdeutschen Modellbahnhersteller Piko gebremst. Die Erlöse des Unternehmens stiegen um 2,7 Prozent statt der eigentlich erwarteten 8,0 Prozent, sagte der geschäftsführende Gesellschafter der Piko Spielwaren GmbH, René Wilfer, am Donnerstag am Unternehmenssitz in Sonneberg. Piko gibt traditionell keine absoluten Zahlen beim Umsatz bekannt.

Das Traditionsunternehmen produziert in Sonneberg sowie an einem Standort in China. Container aus China seien 2022 teilweise statt 35 bis 40 Tagen mehr als 120 Tage unterwegs gewesen, so Wilfer. Es habe deshalb in der ersten Jahreshälfte Verzögerungen bei Lieferungen an den Handel gegeben. Die Situation habe sich aber seit September normalisiert. Wegen gestiegener Kosten musste Piko nach Angaben des Firmenchefs Mitte des vergangenen Jahres seine Preise anheben.

Piko habe schließlich von einem starken Weihnachtsgeschäft in Deutschland sowie einem guten Absatz auf Auslandsmärkten, darunter vor allem in der Schweiz, aber auch in Tschechien, den Niederlanden oder Belgien profitiert.

Wilfer geht davon aus, dass das Interesse vieler Menschen an ihrem Hobby mit den kleinen Bahnen ungebrochen ist - trotz derzeit hoher Inflation. 2023 seien mehr als 450 Neuheiten im Sortiment geplant - darunter mehrere Dampfloks en miniature in verschiedenen Spurgrößen. Angepeilt werde trotz des schwierigen wirtschaftlichen Umfelds ein Umsatzwachstum von 3,0 Prozent im Vergleich zu 2022. Dabei solle sich der Export mit acht Prozent stärker entwickeln als der Absatz in Deutschland, der nach Unternehmensangaben etwa die Hälfte zum Firmenumsatz beisteuert.

In der Corona-Pandemie hatte Piko eine neue Lust am Modellbahnhobby verspürt. 2021 legte der Jahresumsatz um 12,3 Prozent zu. Das Unternehmen produziert in Sonneberg sowie im südchinesischen Chashan und beschäftigt rund 600 Menschen. In Thüringen werden vor allem Loks, Wagen und Zubehör in der Spurgröße G hergestellt - der sogenannten Gartenbahn. Die Fertigung von Modellbahnen hat eine mehr als 60-jährige Tradition in der Südthüringer Spielzeugstadt Sonneberg.

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