Mitteldeutsche Autobranche: Für Verbrenner-Aus gewappnet
Die Mitteldeutsche Autobranche ist nach Einschätzung eines Verbands gut auf das von der EU angepeilte Verbrenner-Aus 2035 vorbereitet. «Wir sind in Ostdeutschland Zentrum der E-Mobilität und haben uns in den vergangenen Jahren gut positioniert», sagte der Geschäftsführer des Automotive Cluster Ostdeutschland, Jens Katzek, der Deutschen Presse-Agentur.
Ein Paradebeispiel sei dafür Zwickau, wo Volkswagen eine große Elektroauto-Produktion betreibt. Auch BMW oder Porsche in Leipzig seien gute Beispiele. Mit den Ansiedlungen von Dräxlmaier in Leipzig, der Mercedes-Benz-Tochter Accumotive in Kamenz oder CATL in Erfurt sei zudem die Produktion von Batterien in Sachsen und Thüringen gestärkt worden.
«Es gibt auch Zulieferer, die haben Teile, die künftig nicht mehr gebraucht werden», räumte Katzek ein. Derzeit werden ihm zufolge noch etwa 90 Prozent der Teile für Verbrenner gebaut. Viele Unternehmen seien daher im Transformationsprozess. Dieser komme aber sowohl wegen mangelnder Teile, als auch wegen der hohen Energiepreise ins Stocken. «Das Gefühl derzeit ist, dass die meisten Unternehmen für sich eine Perspektive finden werden, wenn sie denn ausreichend Zeit haben und Unterstützung erfahren.»
Die EU will neue Benziner, Diesel- und auch Hybridautos ab 2035 verbieten und nur noch vollelektrische Autos zulassen. Offen ist derzeit noch, ob mit künstlichem Ökosprit betriebene Motoren auf der Straße bleiben dürfen. Das soll nun die EU-Kommission analysieren.
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