Ministerin rechnet mit weiterer Überbelegung in Unterkunft
Thüringens Justiz- und Migrationsministerin Doreen Denstädt rechnet damit, dass in der Erstaufnahmeeinrichtung in Suhl weiterhin mehr Flüchtlinge untergebracht werden müssen, als für die Anlage eigentlich vorgesehen sind. «Das gefällt mir nicht», sagte die Grünen-Politikerin in einem Interview der Zeitung «Freies Wort» (Mittwochsausgabe). «Aber es ist so.» Für dieses Problem gebe es keine einfache Lösung. Die Anlage ist für einen Normalbetrieb mit bis zu etwa 800 Menschen ausgelegt. Seit Wochen wird diese Belegungszahl deutlich überschritten. Zuletzt waren etwa 1000 Menschen in dem Heim untergebracht. In der Einrichtung kam es in der Vergangenheit auch immer wieder zu Konflikten.
Gleichzeitig räumte Denstädt ein, es sei auch nicht realistisch, davon auszugehen, dass in Thüringen bald eine weitere Erstaufnahmeeinrichtung wie in Suhl eröffnet werden wird. «Ich kann da gegenwärtig niemandem Hoffnung machen, dass wir ein solches Objekt ganz schnell finden werden», sagte sie in dem Interview. Denstädts Amtsvorgänger Dirk Adams (Grüne) hatte angekündigt, ein weiteres Objekt suchen und finden zu wollen, in dem wie in Suhl zahlreiche einzelne Zimmer für Geflüchtete zur Verfügung stehen. Die zuletzt eröffnete Flüchtlingsaufnahme in Hermsdorf ist nur als Notunterkunft gedacht, in dem Menschen nur wenige Tage bleiben können.
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