Ministerin lehnt Spekulationen zu Brand in Unterkunft ab
Migrationsministerin Doreen Denstädt hat nach einem Brand in einer Flüchtlingsunterkunft mit einem Todesopfer voreilige Einschätzungen über die Brandursachen abgelehnt. Es sei zu früh für weitere Aussagen zum Hergang, teilte die Grünen-Politikerin am Sonntag mit. «Die Staatsanwaltschaft ermittelt zum Sachverhalt. Dies geschieht sorgfältig und umfassend. Daher sollten sich alle bis zum Abschluss der Ermittlungen mit vorzeitigen Schlüssen zurückhalten», betonte Denstädt.
Die Staatsanwaltschaft Erfurt habe ein sogenanntes Todesermittlungsverfahren eingeleitet, sagte ein Sprecher der Polizei am Sonntag. In solchen Brandfällen mit Todesopfern sei das das standardmäßige Vorgehen. Dafür müsse auch kein Anfangsverdacht auf ein Verbrechen im Raum stehen.
Das Feuer war am frühen Sonntagmorgen im Wohnbereich der Flüchtlingsunterkunft ausgebrochen. Die Brandursache ist bislang unklar. Zehn Menschen wurden verletzt. Eine tote Person wurde gefunden. Ob es sich dabei um einen vermissten Neunjährigen handelt, könne mit abschließender Sicherheit erst nach der gerichtsmedizinischen Untersuchung festgestellt werden, hieß es seitens der Polizei. Der Leichnam sollte am Sonntagnachmittag noch in die Gerichtsmedizin gebracht werden. Die Polizei rechnet frühestens am Montag mit Ergebnissen der Obduktion.
Denstädt sprach in ihrer Mitteilung von einem erschütternden Ereignis und sprach der Familie und den Verletzten ihr Mitgefühl aus. Sie lobte die Arbeit der Einsatzkräfte: «Polizei, Feuerwehr, Bürgermeister, Landratsamt, Landesverwaltungsamt - alle sorgten gemeinsam für einen reibungslosen und für die Betroffenen nicht zusätzlich belastenden Ablauf.»
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