Ministerin: Förderung für sozialen Wohnungsbau attraktiver
Thüringen hat im Zeitraum zwischen 2017 bis 2022 rund 240 Millionen Euro in den sozialen Wohnungsbau gesteckt. Mit Hilfe der Förderung seien mehr als 1600 Wohnungen neu gebaut und 535 Wohnungen modernisiert worden, teilte Infrastrukturministerin Susanna Karawanskij (Linke) am Mittwoch auf dem Verbandstag der Wohnungswirtschaft in Suhl mit. Sie verwies darauf, dass das Land das Regelwerk für soziale Wohnungsbauförderung vereinfacht habe.
Nach Angaben von Verbandsdirektor Frank Emrich fallen im Schnitt pro Jahr bis zu 1000 Wohnungen aus der Mietpreis- und Belegungsbindung, die es durch Modernisierung und auch Neubau zu ersetzen gelte. «Dafür bräuchten wir theoretisch bis zu 150 Millionen Euro pro Jahr.»
Die «Richtlinie zur Förderung des bezahlbaren Wohnens im Freistaat Thüringen» sei für Wohnungsunternehmen attraktiver gemacht worden, sagte die Ministerin. Es gehe dabei um Neubau und Modernisierung: «Gutes Wohnen darf keine Frage des Geldbeutels sein.» Den größten Bedarf an Sozialwohnungen sehe das Ministerium in Jena, Erfurt und Weimar. In den übrigen Regionen Thüringens sei der zahlenmäßige Bedarf geringer, vorhandener Wohnraum müsse aber an veränderte Bedürfnisse der Mieter sowie die Klimaziele angepasst werden.
Zudem gehe es darum, lange ungenutzte Grundstücke oder Gebäude zu Wohnzwecken herzurichten und zu bezahlbaren Preisen zur Verfügung zu stellen. Stärker bei der Förderung berücksichtigt werden sollen generationsübergreifende und altersgerechte Wohnformen.
Neben den bestehenden staatlichen Zuschüssen für Energieeffizienz, Barrierefreiheit und eine verlängerte Belegungsbindung könne nun auch sozialer Wohnungsbau, der auf ökologisch nachhaltiges Bauen setzt oder Ortskerne aufwerte, zusätzlich gefördert werden. Zuständig für die Förderung sei künftig die Thüringer Aufbaubank und nicht das Landesverwaltungsamt. Ziel sei es, Förderverfahren zu beschleunigen.
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