Minister schließt Container für Unterricht nicht aus
Im Falle akuten Platzmangels in den Schulen durch die Aufnahme ukrainischer Flüchtlinge hat Thüringens Bildungsminister Helmut Holter (Linke) die Anmietung von Containern nicht ausgeschlossen. Wenn zusätzliche Räume für den Unterricht benötigt würden, müsse man zunächst prüfen, ob es im jeweiligen Ort Möglichkeiten zur Nutzung von Räumen gebe, sagte Holter der Deutschen Presse-Agentur. «Wenn es sie nicht mehr gibt, wird man auf Container zurückgreifen müssen.» So weit sei man aber noch nicht, stellte Holter klar. Container seien bei den bisherigen Flüchtlingszahlen an Schulen noch kein Thema.
Der Linke-Politiker rechnet trotzdem mit einer großen Anzahl ukrainischer Kinder und Jugendlichen, die in den kommenden Wochen in Thüringer Schulen unterrichtet werden. «Ich gehe davon aus, dass mindestens 50 Prozent der Ankommenden Kinder und Jugendliche sind, die dann entweder im Kindergarten oder Schulen unterkommen müssen», sagte Holter. Letztlich wisse man aber schlicht nicht, wie viele tatsächlich in Thüringen ankommen werden.
Es brauche eine klare Koordinierung. Holter kündigte an, dass die Schulämter den Kindern und Jugendlichen Schulen zuweisen werden. Voraussetzung sei dafür aber, dass sich die jeweilige Familie für einen ständigen Aufenthaltsort entscheide. «Die Familien müssen bestimmen, an welchem Ort sie leben wollen», sagte Holter.
Er wies darauf hin, dass viele Schulen in Erfurt bereits voll sind. «Wenn noch viele Schülerinnen und Schüler nach Erfurt kommen, stellt sich die Frage, ob die alle in Erfurt beschult werden können», so Holter. Demnach sieht er auch die Möglichkeit, in diesen Fällen Schulen umliegender Landkreise zu nutzen. Diese Fragen habe man im Blick und müsse man im Einzelnen noch klären. Dazu gehöre auch das Gespräch mit den Schulträgern - etwa mit Blick auf den Schülertransport.
Thüringens Migrationsminister Dirk Adams (Grüne) hatte am Dienstag Schätzungen bekannt gegeben, nach denen bereits bis Ende April/Anfang Mai rund 10.000 ukrainische Flüchtlinge nach Thüringen kommen könnten. Andere Prognosen aus dem Landesverwaltungsamt halten sogar bis zu 40.000 in Thüringen ankommende Schutzsuchende binnen eines Jahres für möglich.
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