Minister mit Russland-Bezug: «Ich bin vollkommen enttäuscht»
Sieben Jahre lang lebte er in Moskau, nun bringt ihn Putins Krieg in der Ukraine aus der Fassung: Thüringens Bildungsminister Helmut Holter (Linke) hat sich entsetzt gezeigt angesichts der russischen Invasion in die Ukraine. «Ich bin richtig wütend, ich bin erschrocken und ich bin emotional angefasst», sagte Holter am Mittwoch der Deutschen Presse-Agentur. Er sei «vollkommen enttäuscht» von den Entscheidungen des russischen Präsidenten Wladimir Putin. «Das ist Putins Krieg, aber für mich ist auch klar: Das ist kein Krieg der Russinnen und Russen», sagte Holter.
Seine und die Solidarität seiner Familie liege bei den Ukrainerinnen und Ukrainern, sagte Holter. «Es ist ganz schlimm, was mit den Familien und der Bevölkerung dort passiert.» Seine Familie habe auch Kontakte in die Ukraine.
Holter lebte insgesamt sieben Jahre in Moskau, wo er in den 1970er Jahren an einer Bauingenieurshochschule und in den 80er Jahren an einer Parteihochschule studierte. Er spricht fließend Russisch und benutzt diese Sprache im Alltag, wenn er sich mit seiner Frau unterhält, die aus Armenien stammt. «Weil ich kein Armenisch spreche, ist unsere Sprache Russisch.»
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