Das Logo der IG Metall ist an einer Wand zu sehen., © Daniel Karmann/dpa/Symbolbild
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Metallbezirk Mitte will für Lohnsteigerungen kämpfen

02.06.2022

Die IG Metall sieht trotz Ukraine-Krieg und gestörter Lieferketten genug Spielraum für kräftige Lohnerhöhungen in der Metall- und Elektroindustrie. Die Auftragsbücher seien voll, und beispielsweise die Autohersteller hätten Rekordgewinne eingefahren und Dividenden ausgeschüttet, erklärte der Chef des Bezirks Mitte, Jörg Köhlinger, am Donnerstag nach einer Sitzung der regionalen Tarifkommission. Von dieser wirtschaftlichen Lage wollten auch die Beschäftigten profitieren.

«Es geht um Geld für gute Arbeit», sagte der Gewerkschafter. Das sei allerdings nicht leicht durchzusetzen, da auch der Umbau der industriellen Produktion deutlich dynamischer verlaufe als noch vor Monaten. «Die Metallerinnen und Metaller werden für ihre Interessen aktiv streiten müssen. Verzicht steht auch vor dem Hintergrund des enormen Anstiegs der Energiepreise nicht im Drehbuch der IG Metall.» Die staatlichen Entlastungspakete reichten nicht aus. Der Gas- und Strompreis müsse gedeckelt, und die Spekulationsgewinne müssten abgeschöpft werden.

Der Bezirk Mitte umfasst die Bundesländer Hessen, Rheinland-Pfalz, das Saarland und Thüringen. Von den im Herbst neu auszuhandelnden Tarifverträgen der Metall- und Elektroindustrie profitieren rund 400.000 Beschäftigte. Die regionale Tarifkommission will ihre Forderung bis zum 30. Juni festzurren. Diese muss nach dem bisherigen Ablaufplan noch am 11. Juli vom Bundesvorstand der Gewerkschaft bestätigt werden. Warnstreiks sind nach dem 28. Oktober möglich.

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