Bodo Ramelow (Linke, l), Thüringens Ministerpräsident, bedankt sich bei Bernhard Vogel im Thüringer Landtag., © Michael Reichel/dpa/Archivbild
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Merz: Vogel hat in Thüringen tiefe Spuren hinterlassen

21.12.2022

Der CDU-Vorsitzende Friedrich Merz hat die Leistungen von Bernhard Vogel beim Wiederaufbau von Thüringen nach der Wiedervereinigung gewürdigt. In Thüringen habe Vogel, der von 1992 bis 2003 CDU-Ministerpräsident in Erfurt war, «die tiefsten Spuren seines politischen Lebens hinterlassen». Das sagte Merz am Mittwochabend bei einer Feierstunde der Thüringer CDU für Vogel im Landtag in Erfurt. Vogel beging zu Wochenbeginn seinen 90. Geburtstag. Er ist der einzige Politiker in Deutschland, der Ministerpräsident in zwei Bundesländern war. Von 1976 bis 1988 hatte er in Rheinland-Pfalz regiert.

In Thüringen habe Vogel zu Beginn der 1990er Jahr vor großen Herausforderungen gestanden, sagte Merz. Es sei um den Wiederaufbau des Bundeslandes, um wirtschaftlichen Neuanfang, aber auch um Versöhnung gegangen. «Die CDU hat sich immer verstanden als Partei der deutschen Einheit.»

Bei der Feierstunde, zu der zahlreiche Vertreter des gesellschaftlichen Lebens in Thüringen kamen, würdigte auch der jetzige Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) die Leistungen Vogels. Ramelow hatte den einstigen Regierungs-Chef bereits vor der Feier eine «Ausnahmeerscheinung unter den deutschen Politikern» genannt und ihm bescheinigt, authentisch und bescheiden geblieben zu sein.

Vogel, der in Göttingen geboren wurde, gilt bis heute als Mittler zwischen West und Ost. Siebenmal legte er in Mainz und Erfurt den Amtseid als Ministerpräsident ab. Damit ist er der deutsche Nachkriegspolitiker mit der wohl längsten Amtszeit als Ministerpräsident. Er führte mehr als 23 Jahre CDU-Alleinregierungen oder Koalitionen mit FDP und SPD. Vogel selbst nannte seine Zeit in Mainz ein Wagnis, die in Erfurt ein Abenteuer.

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