Meininger Schamanentrommel kehrt nach Norwegen zurück
Nach rund 300 Jahren kehrt eine schamanische Ritualtrommel aus den Meininger Sammlungen an ihren Ursprungsort nach Norwegen zurück. Das bislang im Meiniger Schloss ausgestellte Instrument wurde am Freitag in einer feierlichen Zeremonie an das Volk der Samen zurückgegeben, die im nördlichen Norwegen leben.
Die Trommel ist ein Ritualgegenstand des nordeuropäischen Schamanismus. Sie wurde 1723 nördlich von Trondheim beschlagnahmt und befand sich seit 1837 in den Meininger Sammlungen. Der Rückgabe war Ende Juni dieses Jahres ein Beschluss der Kulturstiftung Meiningen-Eisenach vorausgegangen.
Thüringens Kulturstaatssekretärin Tina Beer sagte: «Die Rückführung zeremonieller Artefakte, die für die indigene Kultur und Identität der Samen von enormer Bedeutung sind, vor allem um diese Kultur für künftige Generationen zu bewahren, ist für mich ethischer Imperativ.» Der Direktor der Meininger Museen, Philipp Adlung, wünschte sich, dass die Rückgabe der Schamanentrommel den Auftakt eines kulturellen Dialogs zwischen Meiningen und Norwegen bilde.
Die Meiningen vom Norwegischen Königreich überlassene Skulptur der «Nora» sei dafür ein wunderbares Zeichen, betonte Adlung. Sie erinnere an die Bedeutung, die der norwegische Dramatiker Henrik Ibsen für die Meininger Theaterreformen hatte. Die Skulptur der zeitgenössischen Künstlerin Nina Sundbye war nach der Zeremonie vor dem Theatermuseum enthüllt worden.
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