Ein Flüchtling aus Somalia arbeitet während eines Praktikums bei einem Industrieunternehmen in der Produktion der Firma an einem Wärmetauscher., © Christoph Schmidt/dpa/Archivbild
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Mehrere Interessenten für Betrieb der «German School»

23.11.2023

Das Projekt «German Professional School» in Thüringen zur Berufsvorbereitung junger Ausländer nimmt Gestalt an. Für den Betrieb der Schule, die junge Leute mit Migrationshintergrund fit für eine Berufsausbildung im Freistaat machen soll, gebe es 15 Interessenten, sagte ein Sprecher des Wirtschaftsministeriums auf Anfrage in Erfurt. Vier Bildungsträger seien in die engere Wahl gekommen.

Für den Betrieb der Schule hatte das Ministerium ein Verfahren gestartet, bei dem sich interessierte Bildungsträger melden konnten. Der Zuschlag solle in nächster Zeit erteilt werden, so der Sprecher.

Der Start für die «German School» mit ersten Teilnehmern sei weiterhin für März 2024 geplant, der Aufbau solle ab Januar erfolgen. Vorgesehen seien vier Standorte in Thüringen. Der Freistaat geht mit der Schule neue Wege bei der Ausbildungsvorbereitung junger Ausländer. Das Projekt solle zunächst bis zum Jahr 2026 als Pilotvorhaben schrittweise umgesetzt werden.

Es sehe vor, dass die jungen Leute nach der Berufsvorbereitung an Unternehmen im Freistaat vermittelt werden. Das Angebot soll sich zunächst an Menschen mit Fluchterfahrung richten, die sich bereits in Deutschland aufhalten und eine Bleibeberechtigung oder eine Duldung haben. Das Wirtschaftsministerium will für 2024 einen einstelligen Millionenbetrag zur Verfügung stellen.

Um den Fach- und Arbeitskräftebedarf der Wirtschaft zu decken, sei Thüringen darauf angewiesen, alle Beschäftigungspotenziale zu mobilisieren, hieß es im Ministerium. In den kommenden Jahren werden Zehntausende aus Altersgründen aus dem Berufsleben ausscheiden. Gleichzeitig wachse die Zahl der Geflüchteten, die in die Gesellschaft und den Arbeitsmarkt integriert werden sollen.

Der Lehrplan der Schulen soll neben dem Spracherwerb auch die Vermittlung interkultureller Kompetenzen, grundlegender Kenntnisse über Deutschland und Thüringen sowie zentraler Werte wie Demokratie, Rechtsstaatlichkeit, Gleichberechtigung, Meinungs-, Glaubens-, Gewissens- und Bekenntnisfreiheit beinhalten. Vorgesehen seien Praktika und Kontaktbörsen mit Betrieben und Berufsschulen.

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