Mehr Kommunen wollen Tauben kontrollieren statt bekämpfen
Im Umgang mit Stadttauben setzen immer mehr Thüringer Städte auf ein gezieltes Populationsmanagement. «In der Vergangenheit wurden Stadttauben als Ungeziefer wahrgenommen, in der Neuzeit ist jedoch ein Umdenken zu verzeichnen», sagt Michelle Kayser von der Stadtverwaltung Gera. Auch Melissa Böhme von der Stadttaubenhilfe Weimar sieht im Freistaat prinzipiell einen positiven Trend im Umgang mit Tauben.
Um die Populationen in den Griff zu bekommen, werden in Jena, Weimar und Gera schon seit Jahren betreute Taubenhäuser als Brutstätten angeboten. In der Landeshauptstadt soll in drei bis vier Monaten der erste städtische Taubenschlag fertig sein. Durch die gezielte Entnahme von Eiern und die Fütterung mit artgerechter Nahrung sollen die Populationen im Zaum gehalten werden.
Nicht selten werden die Vögel misshandelt: In Erfurt etwa war Anfang dieses Jahres ein Fall durch die Presse gegangen, in dem ein Mann Tauben absichtlich mit dem Auto überfahren haben soll. Bei der Stadttaubenhilfe Weimar werden deren Angaben zufolge immer wieder Tiere mit Schusswunden, Trittverletzungen oder Vergiftungsfolgen abgegeben, mehrfach im Jahr werden deshalb Anzeigen erstattet.
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