Das Logo der Bundesagentur für Arbeit spiegelt sich in einer Scheibe., © Sebastian Kahnert/dpa
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Mehr junge Arbeitslose in Thüringen - weniger Jobangebote

31.08.2023

Die Situation auf dem Thüringer Arbeitsmarkt wird schwieriger - auch für junge Menschen. Die Arbeitslosigkeit ist im August weiter gestiegen. 66.900 Frauen und Männer waren im Freistaat ohne Job, wie aus Zahlen der Regionaldirektion der Arbeitsagentur von Donnerstag hervorgeht. Damit waren 2200 Menschen mehr arbeitslos als im Juli und 5400 mehr als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote lag bei 6,1 Prozent und damit gleichauf mit der in Brandenburg. In den vergangenen Jahren war Thüringen noch Monat für Monat das ostdeutsche Bundesland mit der niedrigsten Arbeitslosenquote gewesen.

Nach den Daten erhöhte sich nicht nur die Zahl der Langzeitarbeitslosen auf knapp 22.000 und einen Anteil von rund einem Drittel an allen Arbeitslosen, sondern auch die junger Arbeitsloser. Sie stellen in der Altersgruppe der 15- bis unter 25-Jährigen rund 7500 Arbeitslose und einen Anteil von rund elf Prozent an den Arbeitslosen insgesamt. «Als problematisch sehe ich die gestiegene Jugendarbeitslosigkeit», sagte der Geschäftsführer der Regionaldirektion, Markus Behrens.

Er zeigte sich jedoch optimistisch, dass gut qualifizierte Jugendliche nach der Sommerpause eine Beschäftigung finden, weil Arbeitgeber nach den Ferien in der Regel wieder verstärkt einstellten. «Besonders wichtig ist, dass die Jugendlichen ohne Schul- oder Berufsabschluss nicht den Anschluss am Arbeitsmarkt verlieren», sagte Behrens mit Blick auf den Fachkräftemangel. Viele Betriebe in Handwerk und Industrie klagen, dass sie nicht genug Personal finden. Der Bedarf an Arbeitskräften sei hoch, und die Unternehmen hielten ihre Mannschaft auch im wirtschaftlich schwierigen Umfeld zusammen, sagte der Chef der Regionaldirektion.

Arbeitslos gemeldet waren im August auch 6700 Menschen aus der Ukraine, 400 mehr als im Juli. Als Gründe nannte die Regionaldirektion den Abschluss von Sprachkursen. Danach brauche es etwas Zeit, bis eine Arbeit aufgenommen werde.

Das Angebot an Stellen habe sich im August verbessert, sei insgesamt seit Jahresbeginn aber rückläufig, hieß es weiter. Im August gab es knapp 16 4000 registrierte Stellenangebote im Freistaat. Das war ein Viertel weniger als im August 2022.

Für die kommenden Monate deuten laut der Regionaldirektion Frühindikatoren nicht auf eine nachhaltige konjunkturelle Belebung hin. «Dennoch hält sich der Arbeitsmarkt vor diesem Hintergrund gegenwärtig gut», sagte Behrens.

© dpa-infocom, dpa:230830-99-16369/5

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