Mehr Jobs für Menschen mit Behinderung nötig: Agentur hilft
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Mehr Jobs für Menschen mit Behinderung nötig: Agentur hilft

28.11.2022

Trotz des Mangels an Arbeits- und Fachkräften finden Menschen mit Behinderung in Thüringen nur schwer einen Job in Unternehmen. Bei Arbeitgebern hielten sich hartnäckig Vorurteile, bezogen auf das Leistungsniveau und den Kündigungsschutz, teilte Markus Behrens, Chef der Regionaldirektion Sachsen-Anhalt-Thüringen der Bundesagentur für Arbeit, am Montag mit. Unternehmen würden aber Chancen bei der Personalplanung verpassen. Arbeitslose Menschen mit Behinderung sind Behrens zufolge häufig gut qualifiziert und besonders motiviert.

Den Angaben zufolge hatten 2022 im Schnitt knapp 77 Prozent aller schwerbehinderten Arbeitslosen in Thüringen einen Berufsabschluss oder eine akademische Ausbildung. Bezogen auf alle Arbeitslosen im Freistaat lag dieser Anteil mit 62 Prozent darunter.

Behrens verwies auf Fördermöglichkeiten für Arbeitgeber. So stellten die Arbeitsagenturen in Thüringen rund 96 Millionen Euro für die Teilhabe von Menschen mit Behinderung am Arbeitsmarkt und an Reha- Maßnahmen in diesem Jahr zur Verfügung. Dazu gehören die technische Ausstattung von Arbeitsplätzen für Menschen mit Behinderung, die Aus- und Weiterbildung oder Zuschüsse für Arbeitgeber.

Laut Regionaldirektion ist die Zahl der arbeitslosen Menschen mit Schwerbehinderung in Thüringen von 2017 bis 2022 um etwa 12 Prozent zurückgegangen. Die Zahl aller Arbeitslosen sank in dem Zeitraum im Freistaat um 17 Prozent. Angesichts der demografischen Entwicklung werde es zunehmend wichtig, die Teilhabe von Menschen mit Schwerbehinderung am Arbeitsleben für fördern und zu verbessern, betonte Behrens. Hintergrund ist, dass wegen des Geburtenmangels in Thüringen zu wenig junge Menschen für den Arbeitsmarkt zur Verfügung stehen. Hingegen gehen immer mehr Menschen im Land in den Ruhestand.

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© dpa-infocom, dpa:221128-99-694709/2

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