Mehr Forstleute im Kampf gegen Waldschäden in Thüringen
Mit mehr Personal für die Landesforstanstalt hat Thüringen auf die hohen Waldschäden durch Trockenheit und Borkenkäferbefall reagiert. Seit 2020 seien zwölf zusätzliche Festanstellungen erfolgt und auch mehr Ausbildungsplätze angeboten worden, teilte ein Sprecher des Agrarministeriums auf Anfrage mit. Zudem seien 40 Waldarbeiter zusätzlich im Einsatz gewesen. Insgesamt habe die Landesforstanstalt, die vor allem für den Staatswald zuständig ist, rund 1300 Beschäftigte.
Im Zeitraum 2019 bis 2022 habe die Landesforstanstalt zweckgebunden jährlich 4 Millionen Euro erhalten, um vor allem Personal für Forstschutzaufgaben einzustellen. Vor allem strategische Bereiche wie Digitalisierung, Waldschutz und Praxisforschung mit dem Kompetenzzentrum Gotha seien personell gestärkt worden. Hinzu kämen jährlich 11 Millionen Euro bis zum Jahr 2036 aus dem Sonderprogramm Waldumbau und Wiederbewaldung - insgesamt 176 Millionen Euro. Das habe Rekordpflanzungen von jeweils zwei Millionen Bäumchen in den Jahren 2021 und 2022 ermöglicht.
Nach dem Ende Dezember vorgelegten Waldzustandsbericht sind nur noch 18 Prozent der Bäume im waldreichen Thüringen uneingeschränkt gesund. Jeder zweite Baum weist eine deutlich geminderte Vitalität auf. Satellitenaufnahmen zeigen laut Ministerium, dass etwa 77.000 Hektar bereits kahl sind.
Ein Drittel der Landesfläche Thüringens ist mit Wald bedeckt, das sind etwa 550.000 Hektar. Einen Großteil dieser Fläche verwaltet die Landesanstalt Thüringenforst, weitere Wälder gehören Kommunen und privaten Waldbesitzern. Die Landesforstanstalt hatte angekündigt, ab dem Jahr 2023 die Zahl der Forstwirt-Ausbildungsplätze aufzustocken. Bisher waren es 15 pro Jahr.
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