Mauerkronenbrücke über Erfurts Dächern eröffnet
Mit zwei Jahren Verzögerung ist am Freitag in Erfurt ein Brückenweg entlang des ursprünglichen Mauerverlaufs der Zitadelle Petersberg eröffnet worden. «Auf dem Weg hierher mussten zahlreiche Unwegsamkeiten gemeistert werden. Doch schließlich haben sich die Mühen gelohnt», sagte Andreas Bausewein, Erfurts Oberbürgermeister, zur Einweihung am Freitag.
Besucher können über den neuen Höhenweg den Verlauf der Mauer zur Bastion Martin nachvollziehen, die vor rund 100 Jahren beim Bau der Straße vom Rest der Festung abgetrennt wurde. Der Weg «biete nicht nur eine eindrucksvolle Aussicht über die Dächer der Landeshauptstadt», sondern mache es erstmals auch möglich, die Bastion barrierefrei zu erreichen, teilte die Stadt Erfurt mit. Die tagsüber zugängliche 108 Meter lange Brücke schwebt den Angaben zufolge an der höchsten Stelle 15 Meter über dem Boden.
Der ursprünglich geplante Bastionskronenpfad hatte bereits zur Bundesgartenschau im Frühjahr 2021 eröffnet werden sollen. Nachdem Naturschützer gegen das Projekt geklagt hatten, weil es durch ein geschütztes Waldstück führen sollte, musste umgeplant werden. Dies, aber auch die Auswirkungen der Pandemie, die angespannte Weltmarktlage und zuletzt das feuchte Wetter hätten die Fertigstellung aufgehalten, hieß es. Insgesamt sind nach Angaben der Stadt sieben Millionen Euro in die neue Brücke geflossen, 3,3 Millionen Euro davon hat der Freistaat übernommen.
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