Massive Preissteigerungen belasten Textilunternehmen
Die ostdeutsche Textilindustrie ächzt unter enormen Preissteigerungen. Nicht nur die Kosten für Energie seien exorbitant gestiegen, erklärte der Hauptgeschäftsführer des Verbandes der Nord-Ostdeutschen Textil- und Bekleidungsindustrie, Jenz Otto, am Freitag in Chemnitz. Für Rohmaterialien, Verpackungen und Transport müssten die Unternehmen ebenfalls deutlich mehr bezahlen. «Das alles lässt sich nicht auf die Verkaufspreise umlegen.»
Für die Firmen sei die Situation paradox: Die Auftragsbücher seien gut gefüllt, doch die Erträge deckten kaum noch den Aufwand. «Betriebswirtschaftlich stehen die Uhren auf Fünf vor Zwölf», warnte der Verband. Deswegen wurde von der Politik eine spürbare Entlastung bei den Energiekosten angemahnt.
Der Schwerpunkt der ostdeutschen Textilindustrie liegt in Sachsen und Thüringen, vor allem im Vogtland und der Oberlausitz. Zur Branche gehören insgesamt rund 350 Unternehmen mit etwa 16.000 Beschäftigten.
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