Mario Voigt soll Thüringer CDU-Chef werden
Vor der Landtagswahl 2024 soll Mario Voigt mehr Gewicht in der Thüringer CDU erhalten. Der Chef der Landtagsfraktion will künftig auch den Vorsitz der Landespartei übernehmen. «Ich will mit der Kandidatur für den Parteivorsitz meine Entschlossenheit ausdrücken, 2024 die Wahl zu gewinnen», sagte Voigt am Dienstag der Deutschen Presse-Agentur. Schon zuvor hatte er seine Bereitschaft bekundet, sich für die Wahl als Spitzenkandidat aufstellen zu lassen.
Die Kreisvorsitzenden der Partei stimmten bei einer Schalte mit dem Parteipräsidium am Montagabend einstimmig für den Plan, Fraktions- und Parteivorsitz bei Voigt zu bündeln, wie die dpa erfuhr. Demnach soll der bisherige Landesvorsitzende Christian Hirte beim Landesparteitag Mitte September als Stellvertreter kandidieren. Zuvor hatte die «Thüringer Allgemeine» berichtet. Das einstimmige Votum sehe er als «starkes Signal der Geschlossenheit», sagte Voigt.
Mit Blick auf 2024 und die Frage nach der Spitzenkandidatur für den Ministerpräsidentenposten mache es Sinn, die Wahrnehmung auf eine Person zu konzentrieren, sagte Hirte der dpa. «Derjenige, der dann ganz vorne steht, der hat auch den Rückhalt der Partei.» Am Ende sei auch wichtig, nach außen ein konsistentes Bild abzugeben. Formell entscheidet die Partei in der Regel kurz vor der Wahl über ihren Kandidaten.
Der frühere Partei- und Fraktionschef Mike Mohring soll Hirte und Voigt zufolge in das Parteipräsidium kooptiert werden - das bedeutet, dass er beratend in dem Gremium vertreten ist, aber kein Stimmrecht hat. Außerdem könnte er innerhalb der Fraktion eine Sprecherrolle erhalten. Zuvor hatte es Spekulationen gegeben, dass Mohring an die Landesspitze zurückkehren könnte. Er selbst hatte gesagt, dass er sich eine «sichtbare Verantwortung» in der Partei vorstellen könne.
«Ich finde es richtig, dass Partei und Fraktionsvorsitz in eine Hand kommen», sagte Mohring auf Anfrage. Das ermögliche auch eine bessere Wahrnehmung und einen stärkeren Auftritt. Den Vorschlag, die Rollen bei Mario Voigt zu bündeln, unterstütze er ausdrücklich. Mit seiner eigenen künftigen Funktion zeigte sich Mohring zufrieden. «Wenn das jetzt konkretisiert wird bis zum Wochenende, was die Sprecheraufgabe in der Fraktion betrifft und die Mitarbeit im Präsidium in der Partei, dann ist das genau diese sichtbare Verantwortung.» Am Wochenende wollen Kreisvorsitzende und Landesvorstand über das weitere Vorgehen beraten.
Christian Hirte und er hätten nach vielen Gesprächen innerhalb der Partei die Entscheidung getroffen, Partei- und Fraktionsvorsitz in eine Hand zu legen, sagte Voigt weiter. Er danke Hirte dafür, dass dieser einen Schritt zurücktrete, um die Ausgangssituation der Partei für 2024 zu verbessern. Thüringen stehe am Beginn eines entscheidenden Jahrzehnts: «Jetzt entscheidet sich, ob wir die Chancen und Potenziale unseres Landes nutzen oder ob wir weiter zurückfallen.»
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