1. Mai-Demo in Gera: Ermittlungen gegen 36 Verdächtige
Die Staatsanwaltschaft Gera ermittelt im Zusammenhang mit einer Demonstration zum 1. Mai in Gera gegen 36 Verdächtige. Die Beschuldigten seien aus Thüringen, Sachsen, Baden-Württemberg, Niedersachsen, Berlin und Hamburg, sagte ein Sprecher der Behörde. Zuvor hatte der MDR über Ermittlungsdetails berichtet. Schwerpunkt für die Ermittlungen seien Thüringen und Sachsen, sagte der Sprecher. Es geht unter anderem um Vorwürfe wie Landfriedensbruch, Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte, tätlicher Angriff auf Vollstreckungsbeamte und versammlungsrechtliche Vergehen.
Am Tag der Arbeit hatte es im ostthüringischen Gera zwei größere Demonstrationen gegeben - eine aus dem rechten Lager und eine Gegendemo aus dem überwiegend linken Lager. Allerdings geriet nach Darstellung der Polizei der Zeitplan durcheinander. Um zu verhindern, dass die Demonstranten aufeinandertreffen, änderte die Polizei die Route der Gegendemonstration. Als es zu einem Durchbruchsversuch kam, griff die Polizei durch und wehrte diesen unter anderem mit Schlagstöcken und Pfefferspray ab.
Vor etwa einer Woche gab es dann Durchsuchungen in der linken Szene in mehreren Bundesländern. Der Sprecher der Staatsanwaltschaft Gera sagte, es seien unter anderem Handys sichergestellt worden. In Sachsen wurde zudem eine Schusswaffe gefunden. Allerdings handele es sich dabei um einen Zufallsfund - es laufen gesonderte Ermittlungen wegen eines waffenrechtlichen Verstoßes, sagte der Sprecher. Zuständig sei hier die Staatsanwaltschaft Chemnitz.
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