Magdeburgs Portner freigesprochen: Nada prüft Urteil
Am Ende rettete ihn die Haarprobe. Weltklasse-Torhüter Nikola Portner kann ab sofort wieder seiner Lieblingsbeschäftigung nachgehen, Bälle abwehren. Die Wochen der Frustration und des Bangens sind vorbei. Die Handball Bundesliga hat den Schweizer vom SC Magdeburg freigesprochen und die Suspendierung vom Trainings- und Wettkampfbetrieb aufgehoben. Das teilte die HBL am Mittwoch auf ihrer Homepage mit. Damit ist das Traumduo im Tor des Champions-League-Siegers aus dem Vorjahr wieder zusammen.
Geschäftsführer Schmedt freut sich aufs Torwart-Duo
«Mit der Entscheidung der HBL sehen wir unsere Einschätzung zum Sachverhalt Nikola Portner bestätigt und freuen uns, dass wir nach Aufhebung der Suspendierung mit unserem Torhüterduo Sergey Hernandez und Nikola Portner nach der Sommerpause wieder in die neue Spielzeit starten können», sagte SCM-Geschäftsführer Marc-Henrik Schmedt.
Die im weiteren Verfahren eingeholten Gutachten unabhängiger und renommierter Doping-Experten bestätigten, «dass die im Körper des Athleten nachgewiesene Menge der verbotenen Substanz eine so geringe Dosierung hatte, dass eine aktive Einnahme und eine leistungssteigernde Wirkung ausgeschlossen werden kann und dass weder von einer absichtlichen noch einer verschuldeten Einnahme auszugehen ist», hieß es beim Ligaverband.
Haar- und Urinproben entlasten Portner
Vielmehr gehe man davon aus, «dass eine unverschuldete Kontamination über einen alternativen, vom Athleten schlüssig dargelegten Weg, weitaus überwiegend wahrscheinlich ist. Das bestätigen auch die abgegebenen Haar- und Urinproben.» Auch die Staatsanwaltschaft Magdeburg hatte bei einer gerichtlich angeordneten Hausdurchsuchung der Wohnung von Portner keine Nachweise gefunden, «die Rückschlüsse auf den Konsum von Methamphetamin zugelassen haben». Das Ermittlungsverfahren wurde Ende April eingestellt. Zuvor war am 10. April eine positive A-Probe durch die Nada bei einer Wettkampfkontrolle des Torhüters vom SC Magdeburg bekanntgeworden.
Zudem betonte die HBL, dass «der vom Athleten dargestellte Lebensweg und seine Lebensgewohnheiten, die von vielen, ihn begleitenden Personen bestätigt wurden, den absichtlichen Konsum von Dopingmitteln als sehr unwahrscheinlich erscheinen». Das HBL-Präsidium sieht daher von einer Sperre ab. Diese Entscheidung fiel einstimmig. Schmedt war als Mitglied des Gremiums weder an der Beratung noch an der Beschlussfassung beteiligt.
Nada prüft Urteil
Noch ist die Entscheidung der HBL aber nicht wasserdicht. Die Nationale Anti Doping Agentur Deutschland (NADA) hat die Entscheidung zur Kenntnis genommen und wird die Begründung der Entscheidung sorgfältig prüfen, bewerten und entscheidet nach Prüfung, ob sie ein Rechtsmittel einlegt, teilte die Nada umgehend mit.
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