LKA: Hakenkreuz-Sprengsatz keine Rohrbomben
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LKA: Hakenkreuz-Sprengsatz keine Rohrbomben

11.10.2022

Nach dem Fund von Sprengsätzen mit Hakenkreuz-Beschriftung an einem Bahnhof in Straußfurt sind die Hintergründe weiter unklar. Die kriminaltechnische Untersuchung habe ergeben, «dass es sich bei den zwei aufgefundenen Sprengkörpern nicht um Rohrbomben und nicht um fernzündbare Sprengkörper handelt», sagte eine Sprecherin des Landeskriminalamtes (LKA) am Dienstag in Erfurt. Einer der Sprengkörper sei «gänzlich ungeeignet» gewesen, eine Explosion herbeizuführen. Der zweite Sprengkörper hätte wahrscheinlich bei einer Auslösung im unmittelbaren Umfeld Schäden verursacht.

Wer die Gegenstände mit dem Sprengsatz dort deponierte und warum beziehungsweise mit welchem Ziel, war auch am Dienstag noch nicht klar. Zeugen könnten sich rund um die Uhr mit Hinweisen bei der Polizei melden, sagte die Sprecherin.

Der Staatsschutz hatte die Ermittlungen übernommen. Weil auf einem der zwei gefundenen Sprengsatz-Päckchen ein Hakenkreuz aufgezeichnet war, bestehe der Verdacht politisch motivierter Kriminalität, hieß es zur Begründung. Aktuell finden laut LKA weitere Zeugenbefragungen statt. Auch Diensthunde seien vor Ort im Einsatz.

«Der Bombenfund zeigt, dass sich extreme Rechte durch die andauernde Hetze bestätigt fühlen und zunehmend bereit sind, Gewalt anzuwenden und Straftaten zu begehen», sagte die innenpolitische Sprecherin der Grünen-Fraktion im Thüringer Landtag, Madeleine Henfling. Hetze und Aufrufe zu Straftaten müssten konsequent verfolgt und die Vorfälle umfangreich aufgeklärt werden.

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© dpa-infocom, dpa:221011-99-90811/2

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