Dynamos Niklas Hauptmann spielt den Ball., © Robert Michael/dpa/Archivbild
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3. Liga: Dynamo selbstbewusst, Halle hofft, Zwickau trauert

14.05.2023

«Dreckiger» Dynamo-Sieg: Solche Spiele hätte Dynamo Dresden in der ersten Halbserie nicht gewonnen. Das 1:0 beim FSV Zwickau gehörte zur Kategorie Zittererfolge oder war, wie es Ahmet Arslan sagte, ein «dreckiger Sieg». Nach seiner Auswechslung in der Nachspielzeit habe er auf der Bank doch ziemlich gebangt, denn Zwickau versuchte alles, um doch noch den Ausgleich zu erzielen. «Wir hatten viele klare Chancen, die wir nicht genutzt haben. Und normalerweise wirst du dafür bestraft», sagte Dynamo-Trainer Markus Anfang. Weil dies aber nicht passierte, steht Dynamo auch zwei Spieltage vor Saisonschluss auf einem direkten Aufstiegsplatz zur 2. Bundesliga.

Mann des Tages war Niklas Hauptmann, der vor allem in der ersten Halbzeit überragte, das Siegtor markierte und viele gute Chancen vorbereitete. Es war sein zweiter Saisontreffer, nachdem er im vergangenen Spiel gegen Wiesbaden erfolgreich gewesen war. «Zwei Tore sind cool und wenn es der Siegtreffer ist, fühlt sich das gut an. Hätte ich auch schon früher in der Saison mal machen können. Aber so lange wir das Spiel gewinnen, ist es mir egal, wer die Tore macht», sagte Hauptmann.

Der 26-Jährige ist das Hirn des Dynamo-Spiels geworden. Umso bitterer für ihn und das Team ist es, dass Hauptmann im nächsten Spiel in Meppen am nächsten Montag (19.00 Uhr/MagentaSport) nach der zehnten Gelben Karte fehlen wird. «Ihr könnt euch das gar nicht vorstellen, wie mich das nervt», sagte er. «Wenn du die Gelbe Karte siehst, weißt du natürlich Bescheid und musst trotzdem versuchen umzuschalten, weil du noch deinen Job zu erledigen hast. Ich vertraue aber den Jungs, dass sie es zu Ende bringen», sagte der Mittelfeldspieler.

Zwickaus Abschied nach sieben Jahren: Es war ohnehin nur ein Hoffnungsfunken, der beim FSV Zwickau glimmte. Das 0:1 gegen Dynamo Dresden besiegelte nun aber den Abstieg in die Regionalliga. Nach sieben Jahren Drittklassigkeit. Der FSV verabschiedet sich aber erhobenen Hauptes, spielte auch gegen Dynamo nicht wie ein Absteiger und wurde dafür von den in enger Freundschaft verbundenen Fanlagern lange gefeiert.

«Es tut weh. Wenn du in Gesichter von Spielern guckst, die lange hier sind und mit dem Verein verwurzelt sind, die weinen. Es fühlt sich für jeden wie persönliches Versagen an», sagte Jan Löhmannsröben. Der Verein sei sehr familiär und herzlich. Deshalb hoffe er, dass es für alle irgendwie weitergeht und der Schaden durch den Abstieg nicht zu groß wird.

Nils Butzen schaute auf die Saison zurück und bemerkte: «Wenn du drei Spieltage vor Schluss abgestiegen bist, war der Kader nicht gut genug.» Es sei aber zu einfach, es allein auf die Qualität zu schieben. Die gesamte Spielzeit sei geprägt gewesen von viel Unruhe im Verein. «Wenn ich mal so durchgehe, in welchen Bereichen wir drittligareif waren - und da rede ich nicht nur vom Sportlichen - fallen mir nicht viele Bereiche ein», sagte Butzen.

Hallescher FC zittert weiter: Der Hallesche FC braucht mindestens noch einen Sieg, um auch in der nächsten Saison drittklassig zu spielen. Die 0:2-Niederlage beim 1. FC Saarbrücken war vermeidbar, weil sie mal wieder durch eigene Fehler zustande kam. Dass diesmal auch Torhüter Felix Gebhardt mit einer Slapstick-Einlage - er schlug bei einem Klärungsversuch am Ball vorbei - daran beteiligt war, war nur eine Randnotiz.

«Wir waren lange Zeit auf Augenhöhe», sagte der Unglücksrabe in der ARD. Saarbrücken stünde oben, weil sie aus wenig viel machen würden. «Wir haben uns wie so oft schon wieder selber geschlagen», sagte HFC-Trainer Sreto Ristic, wollte aber nicht den Stab über dem Team brechen. «Wir haben ein vernünftiges Auswärtsspiel gemacht. Es fehlen aber die Punkte. Jetzt gilt es, die Kräfte zu bündeln. Wir haben ein Heimspiel, dass wir unbedingt gewinnen wollen. Und nur das zählt», sagte der Trainer.

Der HFC hat es noch in der eigenen Hand. Gegen den ebenfalls noch nicht geretteten Tabellennachbarn Rot-Weiss Essen am Samstag (14.00 Uhr/MagentaSport) kann ein entscheidender Schritt getan werden. «Die Situation, die wir jetzt haben, begleitet uns schon länger. Ich denke, dass wir das bis jetzt ganz gut gemeistert haben. So werden wir es auch weiter angehen», sagte Ristic bei «MagentaSport».

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