Leuchtenburg erwartet besucherstärkstes Jahr
Von mehr Besucherinnen und Besuchern als je zuvor geht die Stiftung Leuchtenburg für 2023 aus. Kurz vor Ende des Jahres sei schon klar, dass sie das besucherstärkste Jahr ihrer Geschichte erreichen werde, teilte die Stiftung am Mittwoch mit. Selbst unter Zurückhaltung prognostiziert die Stiftung 86 000 Gäste, die Eintritt gezahlt haben. Das seien zehn Prozent mehr als 2022.
Zu Beginn im Jahr 2007 bewegten sich die Besucherzahlen um die 32 500, wie eine Stiftungssprecherin sagte. Seit Eröffnung der Ausstellung «Porzellanwelten» kamen demnach jährlich immer mehr Gäste. Einen Knick erhielt diese Entwicklung nur durch die Corona-Pandemie.
Damit in Zukunft noch mehr Besucher die 400 Meter hoch über dem Saaletal bei Kahla gelegenen mittelalterlichen Burg und ihre Ausstellungen erleben können, sollen im kommenden Jahr mehr Parkplätze entstehen. Für einen barrierefreien Zugang werden die Arbeiten am Schrägaufzug zur Burg vorangetrieben. Gäste sollen damit nach bisheriger Planung zu Ostern 2025 fahren können.
2024 als wichtiges Jahr für die Burg
Die Stiftung wird 2024 als ein Gedächtnisjahr begehen: 1724 wurde die Leuchtenburg als Korrektions- und Besserungsanstalt in Betrieb genommen. Das dunkle Kapitel der Burggeschichte ist bereits Thema einer in diesem Jahr eröffneten Ausstellung. Die Schau soll 2024 erweitert werden. Zudem plant die Stiftung ein Buch über das Thema und ein «Lindenfest» Anfang Juni: Die Linde am Torhaus der Burg steht ebenfalls seit 300 Jahren. Auch wenn der Anlass - die Errichtung des Zucht- und Armenhauses weniger angenehm war, solle der Geburtstagsbaum mit alten Handwerkskünsten, Musik und mehr gefeiert werden, hieß es seitens der Stiftung.
Die mittelalterliche Burganlage wurde von 1724 bis 1871 als landesherrschaftliches Zucht-, Armen- und Irrenhaus genutzt. Etwa 5200 Menschen seien in dieser Zeit inhaftiert worden - vor allem wegen Delikten aus sozialer Not, so die Stiftung.
Diese kaufte 2007 die Burg nach Jahren des Leerstands von der Thüringer Landesentwicklungsgesellschaft. Mit zehn Millionen Euro Fördermitteln und vier Millionen Euro aus Stiftungsmitteln wurden in der Zeit weite Teile der Anlage renoviert, Gebäude neu gebaut und die Ausstellung «Porzellanwelten» etabliert. Darin ist unter anderem die nach Stiftungsangaben höchste Porzellan-Vase und die kleinste Porzellan-Teekanne der Welt zu sehen.
Links
© dpa-infocom, dpa:231220-99-362983/2