Leitung von KZ-Gedenkstätte erleichtert nach OB-Wahl
Die Leitung der KZ-Gedenkstätte Mittelbau-Dora hat erleichtert auf den Ausgang der Stichwahl um das Amt des Oberbürgermeisters von Nordhausen reagiert. Die Wähler in Nordhausen hätten sich für eine weltoffene, vielfältige Stadt entschieden, die sich ihrer historischen Verantwortung bewusst sei, sagte der Direktor der Stiftung Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau-Dora, Jens-Christian Wagner, am Sonntag unmittelbar nach Bekanntgabe des vorläufigen amtlichen Endergebnisses der Abstimmung.
Bei der Stichwahl um das Amt des Oberbürgermeisters erhielt der AfD-Kandidat Jörg Prophet am Sonntag nach dem vorläufigen Ergebnis 45,1 Prozent. Auf den parteilosen Amtsinhaber Kai Buchmann entfielen 54,9 Prozent.
Wagner sagte weiter: «Gleichwohl zeigen die vielen Stimmen für den offen geschichtsrevisionistisch auftretenden AfD-Kandidaten, dass die aufgeklärte Erinnerungskultur als Grundkonsens unserer Demokratie akut gefährdet ist.» Die Stiftung wolle sich auch in Zukunft dafür einsetzen, dass Nordhausen weltoffen bleibe und sich kritisch mit der Geschichte der Stadt im Nationalsozialismus auseinandersetze.
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