Eine Lehrerin schreibt in einer Schule an die Tafel., © Sebastian Gollnow/dpa/Symbolbild
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Lehrer wollen bei Kinderschützern hospitieren

18.08.2022

Nach Einschätzung von Kinderschützern haben die Thüringer Schulen bei der Erarbeitung von Kinderschutzkonzepten Fortschritte gemacht. Es gebe inzwischen zahlreiche Anfragen von Lehrern zu Hospitationsmöglichkeiten bei ihrer Einrichtung, sagten Vertreter des Kinder- und Jugendschutzdienst Haut-Nah am Donnerstag in Erfurt. Bildungsminister Helmut Holter (Linke) stattete ihnen einen Besuch ab.

Auch in vielen Kindergärten hätten Kinder- und Jugendschutzkonzepte nach ihrer Wahrnehmung einen höheren Stellenwert. «Dadurch ist auch die Hemmschwelle, sich an den Kinderschutzdienst zu wenden, geringer», sagte Anna-Maria Salewski, die als sozialpädagogische Mitarbeiterin bei dem Dienst in Erfurt arbeitet.

Holter sieht darin den Beleg, dass sowohl Kindergärten als auch Schulen ihre Aufgaben im Bereich des Kinderschutzes ernst nehmen. Anfang des Jahres seien sie vom Bildungsministerium aufgefordert worden, eigene Konzepte dafür zu erarbeiten und Verantwortliche zu benennen.

Nach Angaben des Bildungsministeriums sind Kindergärten dazu seit Juni 2021 mit dem Inkrafttreten des neuen Kinder- und Jugendstärkungsgesetzes verpflichtet. Darin ist zum Beispiel geregelt, wie Erzieherinnen vorgehen sollten, wenn sie den Verdacht haben, ein Kind werde von seinen Eltern vernachlässigt. Die Thüringer Schulen müssten solche Konzepte bis 2027 erarbeiten, sagte ein Ministeriumssprecher.

© dpa-infocom, dpa:220818-99-437202/2

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