Lebensraum nicht geeignet: Abschussplan für Mufflons
Weil die Gegend nicht als Lebensraum geeignet ist und weil sie zu nah an landwirtschaftliche Betriebe heranrücken, gibt es nun einen Abschussplan für Mufflons im Landkreis Kronach. Grundlage sei eine staatliche Festlegung, wonach der Kreis frei von Muffelwild zu halten sei. Hier biete sich kein optimaler Lebensraum für Mufflons, teilte ein Sprecher des Landratsamts auf Anfrage mit. Die Bodenverhältnisse sind demnach für die Mufflons nicht geeignet, sie könnten deshalb an der sogenannten Moderhinke erkranken und sterben.
Seit einigen Jahren werde in der Region um Tschirn vermehrt Muffelwild gesichtet, sagte der Sprecher. Die Tiere seien vermutlich aus dem benachbarten Thüringen hierher gewechselt. «Ihr Aufenthalt kann an land- und forstwirtschaftlichen Kulturen zu ausgeprägten Verbiss- und Schälschäden führen.» Auch seien Futtermittel in landwirtschaftlichen Betrieben beschädigt worden. Um wie viele Tiere es sich handle, sei nicht bekannt.
Landratsamt und Jagdgenossenschaft sind wegen der Mufflons schon länger im Gespräch. Auch der Petitionsausschuss im bayerischen Landtag hatte sich mit den Tschirner Mufflons befasst. Das jetzige Vorgehen mit Abschussplan sei bereits Ende des vergangenen Jahres vom Ausschuss bestätigt worden, sagte der Sprecher weiter.
Mufflons sind Wildschafe. Eigentlich waren sie nur im Mittelmeerraum heimisch, doch inzwischen finden sich auch anderswo Herden. Im Freistaat gibt es nur geringe Bestände. Das Tier sei an die in Bayern vorherrschenden Lebensbedingungen wenig angepasst, heißt es auf dem Wildtierportal des Forstministeriums: Auf weicheren Böden erkranken die Tiere häufig an den Klauen. Muffelwidder tragen auffällige, schneckenförmige Hörner. Die Tiere werden häufig in Wildparks gehalten.
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