Landesfrauenrat will Anlaufstellen für Opfer von Hass
Thüringens Landesfrauenrat hat mehr Unterstützung für Opfer von Anfeindungen und Hass im Internet gefordert. Anlaufstellen für Betroffene müssten ausgebaut werden, außerdem brauche es eine verbesserte Strafverfolgung, erklärte der Landesfrauenrat nach seiner Delegiertenversammlung am Samstag in Weimar. Besonders Frauen, Menschen mit Behinderungen, queere Menschen und Menschen mit Migrationsbiografie seien von Hass im Netz betroffen. Oft wüssten die Opfer nicht, wohin sie sich wenden könnten.
Neben mehr Beratungsangeboten für Betroffene ist aus Sicht der Organisation auch eine stärkere Schulung und Sensibilisierung der Polizei sowie der Aufbau einer Schwerpunktstaatsanwaltschaft erforderlich.
Verlangt wurde außerdem die Verankerung des Ehrenamts in der Thüringer Verfassung. Bundesländer wie Bayern, Baden-Württemberg und Hessen hätten das Ehrenamt bereits als Staatsziel verankert. Darüber wird seit längerer Zeit in der Landespolitik diskutiert.
In Thüringen gebe es etwa 850.000 Menschen, die sich im gesellschaftlichen, sozialen, kulturellen und politischen Bereich ehrenamtlich engagierten. «Für den Zusammenhalt unserer Gesellschaft brauchen wir Förderung von Ehrenamtsstrukturen und somit die Förderung von Vereinen, Verbänden, Initiativen und Organisationen», erklärte der Landesfrauenrat.
Zu dessen neuer Vorstandsvorsitzenden wurde Julia Hohmann vom Paritätischen Wohlfahrtsverband gewählt. Sie sei bereits seit mehr als zehn Jahren im Vorstand aktiv.
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