Tiefgefrorenes Rehgulasch gibt es im "Wildgut" Wildladen am Forsthaus Willrode bei Erfurt., © Martin Schutt/dpa/Archivbild
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Landesforstanstalt: Tonnenweise Wildbret aus Wäldern

15.01.2023

Thüringens Landesforstanstalt bringt jährlich rund 450 Tonnen Wildfleisch auf den Markt, das aus den staatlichen Forstämtern kommt. Zum Gesamtumsatz von Thüringenforst trage der Wildbretverkauf allerdings nur knapp zwei Prozent bei, sagte Sprecher Horst Sproßmann auf Anfrage in Erfurt. Die Herbst- und Wintermonate seien eine wichtige Jagdzeit. Es gehe darum, zu hohe Wildbestände, die junge Bäume aus der Wiederaufforstung zusetzten, zu verringern. Die Landesforstanstalt verfüge über rund 190.000 Hektar Jagdfläche.

Nach Angaben von Sproßmann wurden im vergangenen Jahr unter anderem 11.300 Rehe, 4000 Wildschweine sowie 2300 Stück Rotwild erlegt. Mit vorläufig knapp 19.000 erlegten Tieren sei etwa die Jagdstrecke des vorangegangen Jahres erreicht worden.

Alle 24 Thüringer Forstämter würden derzeit frisches, hygienerechtlich einwandfreies Wildfleisch anbieten. Allerdings so, wie es erlegt worden sei: in ganzen Stücken mit Decke beziehungsweise Schwarte, sagte der Sprecher. Zu den Abnehmern gehörten auch die regionale Gastronomie und Hotellerie.

Bewährt habe sich zudem die eigene Wildverkaufsstelle der Landesforstanstalt, die seit einigen Jahren in Willrode bei Erfurt bestehe. Dort würden auch kleinere, abgepackte Portionen an Wildfleisch frisch oder gefroren angeboten. «Dort kann Keule, Rücken, Lende oder Ragout gekauft werden.» Noch immer seien Wildgerichte in Deutschland jedoch eine exklusive Mahlzeit: Pro Jahr esse der Deutsche im Schnitt rund 600 Gramm Wildfleisch, aber 60 Kilogramm Schweine- und Rindfleisch, hätten Statistiker berechnet.

© dpa-infocom, dpa:230115-99-224703/2

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