Land prüft Genehmigung von Windrädern für Firmen
Thüringen will neue Wege beim Windkraftausbau gehen. Geprüft werde derzeit, ob Unternehmen Windräder für ihren eigenen Strombedarf auf ihren Flächen errichten können, sagte Umweltministerin Anja Siegesmund (Grüne) am Freitag am Rande einer Konferenz zu erneuerbaren Energien und Klimaschutz in Weimar der Deutschen Presse-Agentur. Es gehe um untypische Genehmigungsverfahren, die aber für mehr Tempo beim zuletzt schleppenden Windkraftausbau sorgen könnten. Dabei müssten natürlich auch die bestehenden Abstandsregelungen eingehalten werden.
Nach Angaben von Siegesmund besteht für die Installation von Windrädern auf Firmengeländen Interesse im Unternehmerlager. Das habe beispielsweise der Automobilzulieferer Mubea (Weißensee) im Kreis Sömmerda signalisiert, aber auch das große Bosch-Werk in Eisenach sowie der Tridelta-Campus in Hermsdorf in Ostthüringen. «Wir prüfen, ob das geht», sagte die Grünen-Politikerin.
Nach Angaben des Umweltministeriums sind in diesem Jahr bislang 16 neue Windräder im Freistaat gebaut worden. Weil zugleich zwei Anlagen zurückgebaut wurden, bleibt ein tatsächlicher Zuwachs von 14 Windrädern. 2021 wurden laut Ministerium 14 neue Windräder errichtet - beim gleichzeitigen Abriss von sieben Anlagen. Insgesamt stünden damit aktuell 858 Windräder in Thüringen.
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