Mirjam Kruppa (Bündnis90/Die Grünen), Migrationsbeauftragte in Thüringen., © Martin Schutt/dpa-Zentralbild/ZB/Archivbild
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Kruppa: Visa-Verfahren für Erdbebenopfer unzureichend

21.02.2023

Thüringens Migrationsbeauftragte Mirjam Kruppa hat die Beschränkung der Einreiseerleichterungen auf Türken aus Erdbebenregionen als unzureichend kritisiert. Das Verfahren beziehe sich ausschließlich auf türkische Staatsangehörige, monierte die Beauftragte am Dienstag in einer Mitteilung. Die Ankündigung von Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) zu Visa-Erleichterungen hätte vielen syrischen und türkischen Staatsangehörigen Hoffnung geschenkt. «Sie hatten erwartet, mit der angekündigten Regelung zumindest für die nächsten Wochen ihren vom Erdbeben betroffenen Verwandten Obdach und Unterstützung in Deutschland bieten zu können», so Kruppa.

Ihrer Ansicht nach sind auch die Hürden für die Einreise zu hoch, weil die in Deutschland lebenden Angehörigen nachweisen müssten, dass sie für den gesamten Lebensunterhalt der Einreisenden aufkommen. «Gerade bei großen Familien können diese finanzielle Sicherheit nur wenige in ausreichendem Maße aufbringen», sagte Kruppa. Die Bundesregierung schließe damit gerade jene aus, die am meisten auf Hilfe angewiesen seien.

© dpa-infocom, dpa:230221-99-677699/2

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