Krokodil und Schlangen sichergestellt
Veterinäramt Nordhausen löst Tierhaltung auf
28.05.2025
Ein 2 Meter langes Krokodil und eine 5 Meter lange Netzpython. Zu finden nicht etwa in einem Zoo oder Tierpark. Sondern im Wohnzimmer und Garten des Nachbarn. Das Veterinärmt des Kreises Nordhausen hat gestern zusammen mit einer Tierärtzin in einer Gartensiedlung der Stadt Nordhausen einen kleinen Privat-Zoo aufgelöst.
Welche Tiere wurden mitgenommen?
Der Halter hatte in mehreren Terrarien unter anderem gelbe Anakondas und Boa Constrictors, vier Puffottern, eine Kobra, eine Brillenschlange und eine über 5 Meter lange Netzpython untergebracht. Dazu hielt er ein Krokodil. Das hat er nach eigenen Angaben vom Reptilienzoo Nordhausen übernommen, als der vor über 10 Jahren geschlossen hat.
Foto Silvio Dietzel
Was passiert jetzt mit den Tieren?
Wie uns das Landratsamt Nordhausen sagt, werden die Tiere jetzt alle von der Tierärztin untersucht, die den Einsatz gestern mit begleitet hat. Danach soll ein Teil der Schlangen in eine spezielle Reptilienauffangstation in München gebracht werden. Für das Krokodil muss noch ein neues, passendes zu Hause gefunden werden.
Foto Silvio Dietzel
Warum jetzt die Auflösung?
Das Landratsamt Nordhausen erklärt uns, dass das Veterinäramt den Halter schon länger kennt. Auch weil in seiner Sammlung Tiere dabei sind, die unter den Artenschutz fallen. Und für die gelten besondere Regeln bei der Haltung. Laut Landratsamt habe es im Herbst 2024 einen Vor-Ort-Termin gegeben, bei dem das Veterinäramt forderte, die Haltung der Tiere zu verbessern. Demnach sollen unter anderem die Gehege für die Schlangen zu klein gewesen sein. Der Halter war gegen diese Auflagen vor das Verwaltungsgericht Weimar gezogen. Das hat im März entschieden, dass er den Auflagen nachkommen muss. Das kann und will er aber nicht. Seitdem wurde die Auflösung seiner Tierhaltung vorbereitet. So musste der Transport der Tiere geplant werden. Und eine kurzfristige Unterbringung gefunden werden.